Ruderboot
Foto: dpa/Jan Woitas
Eine Möglichkeit, den Kirchentag in Hamburg zu erreichen: per Ruderboot die Elbe runter.
Mit Bahn, Bauwagen und Bibelschiff zum Kirchentag
Viele Wege führen zum Evangelischen Kirchentag Anfang Mai in Hamburg. Die Teilnehmer kommen meist per Bahn und Bus, einige radeln aber auch, fahren per Trecker oder rudern die Elbe abwärts.
25.04.2013
epd
Anne-Dorle Hoffgaard

Eine kräftezehrende Art der Anreise zum Kirchentag in Hamburg haben sich einige theaterbegeisterte Männer und Frauen ausgesucht. Bereits Ende März starteten sie auf einem 36 Quadratmeter großen Floß in Dresden. Etappenweise wollen sie die rund 600 Kilometer auf der Elbe bis Hamburg zurücklegen. Dort wird vom 1. bis 5. Mai der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag gefeiert.

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An Bord des Floßes wollen evangelische Christen, Muslime und Atheisten gemeinsam das Theaterstück "Odyssee" erarbeiten. Es soll am 2. Mai in Hamburg Premiere haben. Gezeigt werden Szenen über Abenteuer, Heimat, Freundschaft und Verrat. Vorlage ist Homers "Odyssee". Biberbauten und Seeadler haben die Teilnehmer während ihrer Fahrt gesehen. Doch in der Osterwoche musste das Floß im Hafen von Meißen vom Eis freigeklopft werden, und das kalte Elbwasser schwappte bei Sturm schon mal aufs schwimmende Gefährt.

Mit Trekker und Fahrrad

Auch andere Reisemittel sind unterwegs. Mit Bauwagen, Trecker, Fahrrädern und Mofas will die Evangelische Jugend Mecklenburg in die Elbmetropole gelangen. Mehr als 200 Frauen und Männer werden kräftig in die Pedale treten: Sie beteiligen sich an den zehn Radpilgertouren zum Kirchentag, die unter anderem in Dresden, Delmenhorst und Bremen starten. Im Staffellauf eilen Schüler der Behinderteneinrichtung Lobetalarbeit etappenweise aus dem niedersächsischen Celle die rund 270 Kilometer nach Hamburg.

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Unter dem Motto "Rudern soviel du brauchst" reisen zum ersten Mal Pilger mit Ruderbooten zum Kirchentag. Die 32 Männer und Frauen brachen am 20. April in Dresden auf und wollen die rund 600 Kilometer in zehn Tagen bewältigen. Bei Ankunft am 1. Mai in der Hamburger Binnenalster sollen auch einige Promis dabei sein: Neben sechs Olympia-Siegern des Deutschland-Achters werden unter anderen TV-Moderator Johannes B. Kerner und Luther-Botschafterin Margot Käßmann erwartet.

Eine Anreise per Schiff liegt beim Hamburger Kirchentag nahe. 15 historische Traditionsschiffe werden erwartet. Die Segelschiffe "Jan Huygen" und die "Albertha" starten mit 40 Reisenden am Sonntag (28. April) in Wilhelmshaven. Auch ein überdimensionaler Nachbau der biblischen Arche Noah ist auf dem Weg zum Kirchentag. Dabei soll es sich um den weltweit ersten schwimmenden Bibel-Erlebnispark handeln. Das Schleswiger Bibelzentrum schickt sein "Jesus-Boot" auf die Reise, ein acht Meter langer Nachbau eines 1986 im See Genezareth entdeckten Fischerbootes aus der Zeit Jesu.

Von überall her

Bereits ausgebucht ist die historische Eisenbahn, mit der 380 Konfirmanden der braunschweigischen Landeskirche anreisen. Der 300 Meter lange Sonderzug wird in knapp vier Stunden von Vienenburg im Harz über Wolfenbüttel und Braunschweig nach Hamburg-Harburg fahren. Gezogen werden die Waggons von zwei historischen Dieselloks.

Die meisten der mehr als 100.000 Dauerteilnehmer des Kirchentages reisen allerdings eher konventionell. Vier Sonderzüge kommen aus Süddeutschland, rund 700 Reisebusse werden erwartet. Auch das Flugzeug werden einige Kirchentagsgäste nutzen: Aus 84 Ländern haben sich insgesamt 4.500 Teilnehmer angemeldet.

Nach dem Abschlussgottesdienst am 5. Mai beginnt dann der Aufbruch zur Rückreise. Für einige Teilnehmer um Hamburgs Pilgerpastor Bernd Lohse geht es dann erst richtig los. Sie werden nach knapp drei Monaten Pilgerwanderung am 28. Juli im norwegischen Trondheim erwartet - rund 1.000 Kilometer Fußweg von Hamburg entfernt.