T-Shirt mit der Aufschrift "I love HH"
Foto: dpa/Angelika Warmuth
Hamburg, wir kommen!
Wir auf dem Kirchentag: Vorfreude, soviel du brauchst
Wir Redakteure und Mitarbeiter von evangelisch.de lassen uns Anfang Mai mal so richtig einnorden: Wir fahren zum Kirchentag nach Hamburg! Gemeinsam mit den Kollegen vom Evangelischen Pressedienst (epd) berichten wir über alles, was uns über den Weg und vor die Kamera läuft. Das Spannendste sind nicht unbedingt die großen Diskussionsrunden und Bibelarbeiten mit den Promis. Nein, gerade die kleinen Dinge am Rande machen den Kirchentag zu einem schönen und unvergesslichen Erlebnis. Worauf wir uns freuen, erzählen wir hier.
26.04.2013
evangelisch.de

Anika Kempf, Fotoredakteurin bei evangelisch.de: Ich freue mich auf Hamburg! Da weht mir schon der Duft von Fischbrötchen in die Nase, Möwengeschrei klingt in meinen Ohren und der Wind zerrt am meinem Kirchentagsschal. Ich freue mich besonders auf den Abend der Begegnung: Lichter, Wasser und Schafe (jedenfalls ist auf Seite 74 des Kirchentagsprogramms von Schafen die Rede...), da wird man bestimmt richtig "eingenordet". Ich frage mich, welche Überraschungen mich wohl dieses Jahr erwarten, denn am spannendsten sind sowieso die spontanen Begegnungen mit Leuten, die mir ihre eigenen Geschichten vom Kirchentag erzählen und mir Zeit für ein Foto schenken!

 

Juliane Ziegler, Redakteurin bei chrismon.de und evangelisch.de: Mit unzähligen Kerzen am und auf dem Wasser ist der "Abendsegen mit Lichtermeer" einer der Programmpunkte, auf den ich mich sehr freue: An zwei Orten – an der Binnenalster und dem Grasbrookhafen – kann man diesen besonderen Moment erleben, wenn alle Lichter gleichzeitig entzündet werden, alle den Segen empfangen, singen und den Kirchentag am ersten Abend gemeinschaftlich einläuten - eine schöne, atmosphärische Einstimmung auf die darauffolgenden vier Tage.

 

Karsten Frerichs, stellvertretender Chefredakteur evangelisch.de und Nachrichtenchef beim epd: Kirchentag ist eng: überfüllte Hallen, Anstehen mit knurrendem Magen vor Essensständen, Menschenmassen auf Straßen und Plätzen. Und Kirchentag ist laut: Dauerbeschallung von unzähligen Bühnen, kreischende Teenager, spontane Gesänge - nicht immer gekonnt, aber immer voller Inbrunst. Mein Kirchentagshöhepunkt: der Morgen in der erwachenden Großstadt. Leise surrende Kehrmaschinen auf den um 6 Uhr in der Früh fast noch menschenleeren Plätzen. Vereinzelt schlurfen müde Pfadfinder aus den Gemeinschaftsunterkünften zu ihrem Einsatzort. Ich freu mich drauf, wenn der besondere Geruch der Hafenstadt sich mit dem ersten Kaffeeduft des Tages im Redaktionsbüro mischt und der Kirchentag zum Leben erwacht.

 

Pastor Frank Muchlinksy, Redakteur bei evangelisch.de: Worauf ich mich beim Kirchentag in diesem Jahr besonders freue? Na, dass er in der schönsten Stadt der Welt stattfinden wird, in einer Stadt, in der man schlechte Luft nur aus überheizten Wohnungen kennt, wo man Kaffe nur mit einem e ausspricht, aber dafür beim Brühen nicht am Kaffee spart. Hamburg, die evangelischste aller Städte mit einer 800 Jahre währenden Absenz eines katholischen Bischofs, dafür mit der ersten Bischöfin überhaupt. Reeperbahn ist was für Anfänger, Schanze ist was für Pistenmäuse. Der Kenner geht nach Wilhelmsburg auf den Deich und guckt sich alles von der anderen Seite (der Elbe) aus an.

 

Bernd Buchner, Redakteur bei evangelisch.de: Auf zwei Höhepunkte aus dem Programm freue ich mich ganz besonders: die Kirchentagsoper und das Nordkirchenschiff. Die Oper, ein Auftragswerk des Kirchentages, widmet sich dem Leben und Denken Dietrich Bonhoeffers (1906-1945). Man darf gespannt sein, wie der Komponist Stephan Peiffer das Schicksal des von den Nazis ermordeten Theologen in Töne gefasst hat. Ein regelrechtes Gesamtkunstwerk stellt auch das Nordkirchenschiff dar, das auf der Alster mitten in Hamburg vor Anker liegt. In einer begehbaren Installation werden dabei die Arbeitsfelder der evangelischen Kirche im Norden vorgestellt. Der Schiffsbug ragt mehrere Meter über den Rathausmarkt – mit Sicherheit ein imposantes Bild.

 

Claudius Grigat, freier Mitarbeiter bei evangelisch.de: Beim Kirchentag freue ich mich einfach auf diese Stimmung: Ich habe die immer als eine Mischung aus Zeltlager, Bürgerinitiativentreffen, Open-Air-Festival, Familiengottesdienst und Demo erlebt. Nicht wirklich greifbar, aber toll. Vielleicht am ehesten zu erhaschen, wenn zum Beispiel das gesamte U-Bahn-Abteil auf einmal "Wenn das Rote Meer grüne Welle hat" singt. Ja, auch einige von den Leuten mit den Einkaufstüten und Aktentaschen. Ach, und weil wir gerade beim Singen sind: Besonders aufregend tun das "Sea & Air": Indie-Pop mit Cembalo, am Freitag um acht auf der Bühne am Fischmarkt. Tipp!

 

Markus Bechtold, Redakteur bei evangelisch.de: Mein persönliches Highlight ist bereits das Kirchentagsmotto "Soviel du brauchst". Mich bewegt die Frage: Was brauche ich wirklich? Als Auftakt besuche ich Mittwochnachmittag den Eröffnungsgottesdienst mit Hamburger Kiez-Legende Corny Littmann auf der Reeperbahn. Beim Feierabendmahl unter dem Regenbogen am Freitagabend bin ich mit dabei. Sehr gespannt bin ich auf die Lieder, die in unserer Songbox auf dem Messegelände zwischen Halle A2 und A3 erklingen: evangelisch.de will mit Ihnen das Evangelische Gesangbuch auf Video einsingen. Zeitweise lasse ich ich mich beim "Roten Sofa" der evangelischen Kirchenpresse blicken, um Nikolaus Schneider, Margot Käßmann oder Nina Hagen zu hören. Hauptsächlich freue ich mich auf die vielen Begegnungen, menschliche Nähe und gute Gespräche - vor und hinter der Videokamera.

 

Anne Kampf, Redakteurin bei evangelisch.de: Besonders freue ich mich auf das "Feierabendmahl unter dem Regenbogen" am Freitagabend. Lesben und Schwule laden dazu ein. Über Homosexualität diskutieren Christen ja oft sehr leidenschaftlich, für manche passt homosexuell sein und Glaube nicht zusammen, sie reden von "Sünde" und argumentieren mit Bibelstellen. Das kann ganz schön weh tun! Ich wünsche mir, dass beim Feierabendmahl gar nicht diskutiert wird, sondern dass Menschen sich öffnen, einander kennenlernen, miteinander reden. Unterm Regenbogen lässt sich hoffentlich begreifen, dass wir alle einfach nur lieben und glauben wollen.

 

Hanno Terbuyken, Portalleiter von evangelisch.de: Ein Kirchentag funktioniert nur, wenn viele Menschen gemeinsam mit anpacken, um die fünf Tage zu etwas ganz Besonderem zu machen. Ohne die Helferinnen und Helfer würde ein Kirchentag nicht funktionieren. Viele meiner Freunde sind auch dabei, als Pfadfinderinnen und Pfadfinder im VCP. Sie lenken Besuchermassen, leiten Kirchentagshallen, bewachen Bühnen, fahren VIPs durch die Gegend, leben von Helferkeksen. Ihre Geschichten zu hören und vielleicht mit ihnen zu singen - darauf freue ich mich!

Besuchen Sie uns auf dem Kirchentag - bei unserer Gesangbuchaktion "Vielklang", zwischen den Hallen A1 - A4 am Markt der Möglichkeiten!