fotolia
Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen der Detektivfilm "Broken City" mit Catherine Zeta-Jones sowie "Das Leben ist nichts für Feiglinge" - ein Film über die unterschiedlichen Dimensionen von Trauer.

Broken City (USA 2013)

New York, ein Sündenpfuhl: Das Solodebüt von Allen Hughes ist eine moderne Variante des klassischen Detektivfilms. Ex-Cop Billy Taggart (Wahlberg) wird vom New Yorker Bürgermeister (Crowe) engagiert, um dessen Frau (Zeta-Jones) in flagranti beim Fremdgehen zu ertappen. Der Politiker befürchtet, die bevorstehende Wahl zu verlieren, sollten Details aus seiner Ehe an die Öffentlichkeit gelangen. Der klassische Privatschnüfflerauftrag also, eine klare Sache, die zunehmend undurchsichtiger wird. Es geht um Macht, um kaltblütige Intrigen und um Lug und Trug. Die Story ist einerseits überladen, andererseits fehlen ihr Spannung und ein überzeugendes Finale – die Stars können es leider nicht mehr richten.

Regie: Allen Hughes. Buch: Brian Tucker. Mit: Mark Wahlberg, Russell Crowe, Catherine Zeta-Jones, Jeffrey Wright, Barry Pepper, Natalie Martinez. Länge: 109 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.

Das Leben ist nichts für Feiglinge (Deutschland 2012)

Verlust, Verdrängung, Krankheit, Tod –  das Leben verteilt nicht nur Blumensträuße, und manchmal kennt es keine Gnade. Markus (Wotan Wilke Möhring) ist gerade verwitwet, da erkrankt seine Mutter an Krebs, schließlich brennt seine Tochter Kim mit ihrem neuen Freund durch. Der aus der Bahn geworfene Markus verkriecht sich, weicht den großen Fragen und Konflikten aus. Der Film sucht einen komödiantischen Zugang zu seinem schweren Stoff, die unterschiedlichen Dimensionen von Trauer berührt Regisseur Erkau dabei trotzdem ernsthaft, was maßgeblich den intensiv agierenden Darstellern zu verdanken ist. Unterm Strich geht die Story zu wenig in die Tiefe, lässt Vorgeschichten unberührt und Charaktere in der Luft hängen - zu viele skurrile Albernheiten und zu wenig glaubwürdige Gefühle.

Regie: André Erkau. Buch: Gernot Gricksch. Mit: Wotan Wilke Möhring, Helen Woigk, Christine Schorn, Frederick Lau, Rosalie Thomass. Länge: 98 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.

Mama (Spanien/Kanada 2013)

Der Horror kreist in diesem von Guillermo del Toro ("Pan’s Labyrinth") mitproduzierten Thriller um zwei verwahrloste Mädchen, die bei ihrem Onkel und dessen Freundin wieder Familienleben lernen sollen. Fünf Jahre zuvor hatte der Vater versucht, Lilly und Victoria in einer entlegenen Waldhütte zu ermorden, wurde aber durch etwas Furchterregendes und Unerklärliches davon abgehalten. Der fürsorgliche Onkel Lucas (Nikolaj Coster-Waldau) nimmt sich mit Unterstützung des Psychologen Dr. Dryfuss (Daniel Kash) seiner Nichten an. Die Stärken dieses Gruselthrillers liegen nicht in der vergleichsweise konventionellen Geschichte, vielmehr erzeugt der Film eine herausragende Schaueratmosphäre, welche die traditionelle Rollenverteilung umkehrt: Nicht Kinder, sondern Erwachsene haben in diesem Film Angst vor dem, was unter dem Bett steckt.

Regie: Andrés Muschietti. Buch: Neil Cross, Andrés und Barbara Muschietti. Mit: Jessica Chastain, Nikolaj Coster-Waldau, Megan Charpentier, Isabelle Nélisse, Daniel Kash,
Javier Botet, Jane Moffat. Länge: 100 Minuten.

Bastard (Deutschland 2011)

Der 13-jährige Leon hat seinen Klassenkameraden Nicholas entführt. Er gibt es zu, verrät aber das Versteck nicht. Stattdessen terrorisiert er die Eltern, zusammen mit einem Mädchen, das er gerade erst kennengelernt hat. Ihre Mutter ist Alkoholikerin, während man bei Leon eher von Wohlstandsverwahrlosung sprechen kann. Carsten Ungers Erstlingswerk fragt nach, was passiert, wenn sich Kinder gegen die Erwachsenenwelt wenden und sich für all die Verletzungen und gebrochenen Versprechen ihrer Eltern rächen. Die Darstellung des  Außenseiters Leon gelingt, ohne in Klischees abzudriften. Der Film liefert überzeugende Antworten auf das Warum und bleibt dabei jenseits von Küchenpsychologie und pädagogischer Platitüde. Ein erstaunliches Debüt.

Regie: Carsten Unger. Buch: Carsten Unger. Mit: Sibylle Canonica, Martina Gedeck, Finn Kirschner, Matthias Koeberlin, Markus Krojer. Länge: 125 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.