"Das neue Zentrum ist Ausdruck gelebter Globalisierung", sagte Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP). Der neue Standort Berlin stelle die Arbeit der Institution neu auf und sorge für mehr Sichtbarkeit im politischen und öffentlichen Umfeld.
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Das Diakonische Werk und der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) hatten sich im Oktober vergangenen Jahres zum gemeinsamen "Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung" zusammengeschlossen und ihre Zentralen aus Stuttgart und Bonn nach Berlin verlegt. Zur Diakonie gehören auch die Hilfswerke "Brot für die Welt" und die Diakonie Katastrophenhilfe. Am Donnerstag wurde die neue Zentrale unweit des Regierungsviertels mit einem Gottesdienst und Festakt offiziell eingeweiht.
Es sei richtig Sozialpolitik und Entwicklungspolitik unter einem Dach zu bündeln, sagte Niebel. Die Politik setze auch künftig verstärkt auf die zuverlässige Zusammenarbeit mit kirchlichen Einrichtungen. "Dort wo wir als Staat nicht arbeiten können, ist die Arbeit der Kirchen unausweichlich", unterstrich der FDP-Politiker.
Ronald Pofalla (CDU), Chef des Bundeskanzleramts, hob die Synergieeffekte und vielfältigen Handlungsmöglichkeiten des Werks hervor. Das neue Zentrum sei Vorbild und stütze den Gedanken der Nachhaltigkeit in der diakonischen Arbeit. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, bezeichnete die gemeinsame Repräsentanz als "Basisstation", in der die Mitarbeiter sich für ihre Einsätze im In- und Ausland stärken können. "Das Haus soll eine geistliche Heimat werden", sagte Schneider.
Zwei Vorstände, 640 Mitarbeiter
Das fusionierte Werk beschäftigt rund 640 Mitarbeiter. Neu konzipiert wurde die gemeinsamen Verwaltung: Das Werk für Diakonie und Entwicklung wird von zwei Vorständen geführt, die ihren jeweiligen Geschäftsbereich eigenverantwortlich leiten. Die beiden Teilwerke "Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst" und "Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband" haben jeweils ein eigenes Budget.
Der Vorstandsvorsitzende des Werks, Johannes Stockmeier, setzt darauf, mit der neuen Zentrale "die Stimmen der Menschen, für die das Werk in Deutschland und weltweit eintritt, den Parlamentariern schneller und unkomplizierter zu Gehör bringen". Der neue Standort erleichtere die Organisation und erhöhe die Wirksamkeit. Die Präsidentin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, betonte die politische Bedeutung der Aufgaben. Diese könnten nur mit weltweiter Perspektive und nah am Menschen gelöst werden.