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"Homosexualität" – natürlich wussten die Mutter und der Vater, was das ist. Anfang der 40er Jahre geboren dachten sie: "Das ist so selten, das kommt doch kaum vor." Bis zu dem Tag, an dem ihr 20jähriger Sohn zu ihnen sagte: "Ich bin schwul." Schwul. Schon bei dem Wort zuckten die Eltern zusammen. Sie kannten es nur als Schimpfwort. Sie kannten die üble Nachrede: "Der ist doch auch ein 175er" – in Anspielung auf den Paragrafen 175, der sexuelle Handlungen zwischen Männern bis 1969 unter Strafe stellte und erst 1994 ersatzlos gestrichen wurde.
"Was haben wir als Eltern falsch gemacht?"
Und so einer sollte ihr Sohn sein? "Das ist sicher nur Phase. Du bist doch noch jung und gerade etwas verwirrt. Wir zahlen dir einen Therapeuten, damit du dich sortieren kannst." Dazu kamen Selbstvorwürfe: "Was haben wir als Eltern falsch gemacht? Wie kann unser Sohn als Schwuler glücklich werden?" Er ist glücklich geworden. Er hat einen Mann gefunden, den er liebt. Die beiden haben sich verpartnert und für ihre Verbindung um den Segen Gottes gebeten. Auf dem Fest hielt der Vater stolz eine Rede auf seinen Sohn und Schwiegersohn.
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Gerade wird wieder über die so genannte "Homo-Ehe" diskutiert. Homosexualität ist kein Verbrechen, keine Krankheit, keine Sünde. Es ist Liebe. In der Bibel heißt es: "Gott schuf den Menschen als Mann und Frau." (1. Mose 1, 27) Das beschreibt die Wirklichkeit. Aber es schließt nicht aus, dass auch Mann und Mann, Frau und Frau zueinander finden können. Dort wo die Bibel tatsächlich negativ über Homosexualität spricht, geht es nicht um Liebe. Es geht dann um eine Sexualität, die den anderen missbraucht.
Homo-Ehe. Hetero-Ehe. Kuriose Worte für eines der schönsten Dinge der Welt: Zwei Menschen sagen Ja zueinander. Sie versprechen, einander beizustehen in guten wie in bösen Tagen. Ich finde, das verdient alle Achtung.