Foto: epd-bild/Bernard Jaubert
Jemand anderem einfach mal den Vortritt lassen.
Riskier was - muss ja nichts Ekliges sein
In der ersten Fastenwoche können wir Mitgefühl riskieren. Wer das ohnehin routiniert in sein Leben eingebunden hat - dem sei gratuliert. Wer es in der ganzen Hektik des Alltags dann doch mal vergisst, für den haben wir sieben kleine alltagstaugliche Tipps zusammengetragen. Tipps mit denen man sich, ganz im Sinne des Fastens, auf sich selbst und seinen Nächsten besinnen kann.
15.02.2013
evangelisch.de

Graugesichtig, müde, unter Kleiderbergen verborgen, stehen wir im Winter viel im Dunklen. Unsere eingefrorene, laufende Nase beschäftigt uns, unsere kalten Hände; vielleicht hängt unser Gepäck schwer auf unseren Schultern...kein Grund zu lächeln? Oder vielleicht doch? Probieren Sie doch mal

1. einen Unbekannten am Tag anzulächeln, wenn sich zufällig die Blicke kreuzen.

Wer sich ins Kalte hinauswagt und nicht gerade einen Spaziergang machen möchte, tut dies nur, wenn er etwas besorgen muss. Einige haben es im Winter da besonders schwer. Vielleicht wird die Last jedoch geteilt und sie bekommen ein Danke, wenn Sie

2. jemandem helfen, zum Beispiel alten Leuten, Müttern, Vollbepackten die Tür aufhalten.

Nicht wenige von Ihnen erfrieren im Winter jedes Jahr auch in Deutschland. Klar kann man sagen: Es gibt doch Orte für diese Menschen. Aber tagsüber für viele eben nicht und wir treffen sie dann auf der Straße und in den Parks. Sie gehören nicht so richtig zur beschäftigten Gesellschaft  - machen wir sie zu einem Teil von uns, indem wir sie beachten und ein ganz kleines bisschen auf sie achten, indem wir

3. einem Obdachlosen am Tag 50 Cent oder etwas zu essen schenken.

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Sauerei. Ein Hundehaufen. Ein Kaugummi. Ein vollgerotztes Taschentuch. All das liegt auf der Straße und beschäftigt die Angestellten der Stadtreinigung - vielfach Ein-Euro-Jobber. Für die ekligen Sachen haben sie Zangen. Aber dann liegt da noch allerhand anderes kleines Papier - vielleicht auch die eigene Zigarettenkippe? Fühlen wir uns nicht gut und haben weniger zu motzen, wenn wir

4. einmal am Tag Müll aufheben, der auf der Straße liegt - muss ja nichts Ekliges sein.

Ich hab's so eilig und dann das: die Leute laufen rum als haben sie nichts zu tun und stehen mir im Weg; in der Fußgängerzone, auf der Rolltreppe, im Supermarkt. Überall diese laufenden Blockaden. Stress - oder einmal tief durchatmen, lächeln und jemand

5. anderem den Vortritt lassen. Zum Beispiel am Aufzug, beim Ein- oder Aussteigen aus Bus oder Bahn - oder beim Autofahren.

Die Gedanken kreisen um die Arbeit, die Erledigungen, um den Ärger mit den Nachbarn, das kaputte Auto, eine unbezahlte Rechnung,...man kann ewig so weiter machen. Irgendwas ist ja immer. Deswegen tut es bestimmt gut (und ich weiß ja, es ist nicht viel Zeit) nur

6. eine Minute am Tag zu registrieren, dass man atmet.

Und wenn der Alltag einen vergessen lässt, dass das Leben oft eigentlich gar nicht so schlecht ist, wenn es mir zwischendurch mal einfällt und ich jemanden habe, dann handle ich am besten gleich und

7. nehme sie/ihn in den Arm.

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Wie können wir unseren täglichen Umgang miteinander verschönern? Wie können wir unser Zusammenleben freundlicher gestalten? Im Alltag ist unser Kopf meist voll mit anderem und der Andere wird dabei schnell mal vergessen.