Foto: epd-bild/Hans-Jürgen Vollrath
Petra Bosse-Huber, Manfred Rekowski und Ellen Ueberschär (von links) wollen die Nachfolge von Präses Nikolaus Schneider antreten.
Mögliche Nachfolger von Präses Schneider stellen sich vor
Die Evangelische Kirche im Rheinland entscheidet an diesem Donnerstag über die Nachfolge von Präses Nikolaus Schneider. Am Mittwoch stellten sich die drei Bewerber vor.

Das rheinische Kirchenparlament wählt im Kurort Bad Neuenahr zwischen drei Kandidaten: Schneiders bisherige Stellvertreterin Petra Bosse-Huber, Oberkirchenrat Manfred Rekowski und die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Ellen Ueberschär (Fulda). Bosse-Huber, Rekowski und Ueberschär warben am Mittwoch in einer öffentlichen Vorstellung für sich. Nötig sei vor allem neues Vertrauen in die Kirche, betonten alle drei Bewerber vor dem Hintergrund der Finanzaffäre um das kircheneigene Dienstleistungsunternehmen bbz.

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Schneider, der noch bis 2015 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bleibt, wird im März als Präses der zweitgrößten deutschen Landeskirche in den Ruhestand verabschiedet. Schneider stand zehn Jahre lang als leitender Geistlicher an der Spitze der rheinischen Kirche. Sie hat knapp 2,8 Millionen Mitglieder in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen. Gegliedert ist die rheinische Kirche in 739 Gemeinden, die in 38 Kirchenkreisen zusammengeschlossen sind.

Bei der Präseswahl an diesem Donnerstag sind bis zu drei Wahlgänge möglich. In den beiden ersten Wahlgängen ist die absolute Mehrheit der anwesenden Stimmberechtigten nötig. Wenn es dann noch keine Entscheidung gibt, erfolgt eine Stichwahl, in der die einfache Mehrheit ausreicht. Bei Stimmengleichheit entscheidet dann das Los. Bis zur Abstimmung können weitere Kandidaten benannt werden, die sich jedoch nicht mehr vorstellen dürfen. Neue Vorschläge sind auch nach dem ersten Wahlgang möglich.

Zwei aus Wuppertal ...

Zwei Bewerber sind Mitglieder der Kirchenleitung, beide wohnen in Wuppertal: Petra Bosse-Huber unterlag im Jahr 2003 nur hauchdünn gegen Schneider und amtiert seither als Vizepräses. Die 53-jährige Theologin erledigt wegen Schneiders EKD-Verpflichtungen bereits seit zwei Jahren häufig Präsesaufgaben und vertritt die rheinische Kirche nach außen und in zahlreichen Gremien.

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Oberkirchenrat Manfred Rekowski (54) ist als Leiter der Personalabteilung seit zwei Jahren für die knapp 2.000 Theologen der rheinischen Kirche zuständig. Der langjährige Wuppertaler Superintendent nimmt für sich in Anspruch, noch recht gut zu wissen, wie die 739 Gemeinden und 38 Kirchenkreise in der basisorientierten rheinischen Kirche "ticken".

... und die Kirchentags-Generalsekretärin

Als einzige Kandidatin "von außen" strebt Kirchentags-Generalsekretärin Ellen Ueberschär aus Berlin an die Spitze der rheinischen Kirche. Die promovierte Theologin ist mit 45 Jahren deutlich jünger als ihre Mitbewerber. Sie schätzt nach eigenen Worten den basisdemokratischen Kirchenaufbau im Rheinland, wo stets gewählte Gremien das Sagen haben, und wirft ihre Kirchentagserfahrungen in die Waagschale.