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TV-Tipp: "Um Himmels Willen: Mission unmöglich" (ARD)
TV-Tipp des Tages: "Um Himmels Willen: Mission unmöglich", 20. Dezember, 20.15 Uhr im Ersten
Weihnachtsspecial der Serie: Schwester Hanna und Bürgermeister Wöller reisen zur Missionstation von Schwester Lotte nach Nigeria.

Es ist durchaus bemerkenswert, wie gut dieses Strickmuster schon seit zehn Jahren funktioniert. Dass ein Mann und eine Frau einander in inniger Hassliebe zugetan sind und sich regelmäßig einen mit entsprechender Hingabe geführten verbalen Schlagabtausch liefern, ist ein bewährtes Rezept. Aber die Aussicht aufs Happy End, der solche Dialogduelle ihren Reiz verdanken, sind bei "Um Himmels Willen" so düster wie das Habit der Klosterfrau, mit der sich der Bürgermeister der fiktiven Gemeinde Kaltenthal regelmäßig streitet. Für Fritz Wepper ist dieser ewige Intrigant, der stets das Böse will und irgendwie doch immer wieder Gutes schafft, eine Paraderolle, aber seine Mit- und Gegenspielerin ist natürlich auch nicht unwichtig. Als Jutta Speidel nach der fünften Staffel ausstieg, tat dies dem Erfolg dennoch keinen Abbruch; ein weiterer Beleg für die Qualität des Konzeptes von Autor Michael Baier.

 

Um so mehr werden sich die Fans freuen, dass Speidel der Serie im diesjährigen dritten Weihnachtsfilm die Ehre eines Gastspiels erweist. Es ist zwar nicht das erste Comeback, aber in der hundertsten Folge war sie nur akustisch (als Stimme am Telefon) präsent. Diesmal spielt sie neben Wepper und ihrer Nachfolgerin Janina Hartwig die dritte Hauptrolle. In den beiden bisherigen Neunzigminütern vergnügten sich Bürgermeister Wöllner und Schwester Hanna erst in Rom ("Weihnachten in Kaltenthal", 2008) und dann auf einem Kreuzfahrtschiff ("Weihnachten unter Palmen", 2010). Nun schickt Baier sie nach Westafrika: Wöllner ist auf ein betrügerisches Angebot aus Nigeria reingefallen und um 50.000 Euro erleichtert worden, die er sich auch noch aus der Gemeindekasse geliehen hat; und Hanna will einen nigerianischen Arzt (Tyron Ricketts) überreden, samt der kleinen Tochter zu seiner deutschen Frau zurückzukehren. Bei der Gelegenheit kann sie auch ihre Vorgängerin Schwester Lotte (Speidel) besuchen. Deren Missionsarbeit ist gefährdet, weil sich der örtliche Bürgermeister (Calvin Burke), ein perfektes afrikanisches Pendant zum bayerischen Wöller, das Geld für den Bau einer Schule unter den Nagel gerissen hat; und ohne Schule keine Missionsstation.

Baier reichert die Handlung um die üblichen Nebenschauplätze an. Dort tummelt sich unter anderem Gaby Dohm als mittlerweile etablierte neue Mutter Oberin, die die Geduld ihrer Umgebung mit ihrer adeligen Blasiertheit arg strapaziert. Einige der Seitenstränge verdanken ihre Existenz allerdings allein der Tatsache, dass für das "Special" die doppelte Sendezeit zur Verfügung stand; auch das Abenteuer in Afrika ist in einigen Szenen etwas zu lang geraten. Aber die afrikanisch-bayerische Völkerverständigung zwischen den beiden Bürgermeistern ist durchaus amüsant, und das Wiedersehen mit Jutta Speidel wird gerade den langjährigen Freunden der Serie große Freude machen.

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Wer Schwester Lotte noch heute nachtrauert, wird mit einer gewissen Befriedigung zur Kenntnis nehmen, dass Speidel dank ihres sparsameren Spiels den direkten Vergleich mit ihrer mitunter etwas überagierenden Nachfolgerin gewinnt. Im Reigen der fröhlich schnatternden Klosterfrauen fällt Schwester Hanna allerdings nicht weiter auf; im Kloster Kaltenthal geht’s mitunter zu wie im Mädchenpensionat. Am 8. Januar startet die zwölfte Staffel der Serie mit 13 neuen Folgen.