iStockphoto
TV-Tipp: "Trau niemals deiner Frau" (ZDF)
TV-Tipp des Tages: "Trau niemals deiner Frau", 18. Dezember, 20.15 Uhr im Zweiten
Das Leben von Niklas und Carolin scheint perfekt: Doch Juwelier Niklas ist pleite. Da trifft es sich gut, dass seine Frau einst einem Diebesduo angehörte.

Lars Becker ist einer der besten Krimiregisseure im deutschen Fernsehen; seine "Nachtschicht"-Reihe gehört seit fast zehn Jahren zu den alljährlichen Höhepunkten des ZDF-Montagsfilms. Immer mal wieder streut Becker auch Komödien ein, die aber im Gegensatz zu seinen grundsätzlich sehenswerten und oft herausragenden Krimis (zuletzt "Die Geisterfahrer") nicht immer rundum gelungen sind (etwa die Provinzposse "Schade um das schöne Geld"); auch wenn der kürzlich ebenfalls vom ZDF ausgestrahlte Babyfilm "Schief gewickelt" sehr vergnüglich war.

Krimigroteske mit vielen Wendungen

Die Krimikomödie "Trau niemals deiner Frau" gehört zu den wenigen Filmen des Regisseurs, die nicht auf eigenem Drehbuch basieren (das schrieb Detlef Michel). Die deutsch-österreichische Koproduktion ist wie praktisch alle Werke Beckers großartig besetzt und gespielt, auch wenn die Darsteller mitunter ein bisschen dick auftragen. Aber das liegt vielleicht auch am Gegensatz zum Gewohnten: Harald Krassnitzer, sonst ein eher sparsamer Mime, ist als spießiger Wiener Juwelier Niklas für seine Verhältnisse vor allem verbal fast schon hyperaktiv. Auch Lisa Maria Potthoff, zumeist gleichfalls eine sehr akzentuiert arbeitende Schauspielerin, darf als Gattin Carolin mehr als sonst aus sich herausgehen.

Als eines Tages Timo (Fritz Karl) vor der Tür des schmucken Eigenheims steht, wird Carolin von ihrer Vergangenheit eingeholt: Vor vielen Jahren ist das Pärchen als Hamburger Vergissmeinnicht-Bande zu zweifelhaften Ruhm gekommen, weil es Villen ausgeraubt und als Visitenkarte einen Topf mit Vergissmeinnicht zurückgelassen hat. Natürlich weiß der brave Niklas nichts davon, und damit das auch so bleibt, will Timo Geld. Der Juwelier findet mit Hilfe eines Detektivs (Simon Schwarz) allerdings auch allein heraus, was Carolin und Timo verbindet, und will die kriminelle Vergangenheit des Pärchens nutzen, um die Versicherung zu betrügen; er ist nämlich pleite. Also täuscht das Trio eine Entführung Carolins und einen Überfall auf das Geschäft vor, stellt nach gelungenem Coup aber fest, dass die Beute durch sechs geteilt werden muss: Der Detektiv ist ihnen auf die Schliche gekommen, sein Bruder (Alexander Held), der zuständige Kriminalkommissar, weiß ebenfalls Bescheid, und auch die Versicherungsagentin (Elena Uhl) will ihren Anteil.

Autor:in
Keine Autoren gefunden

Es macht großen Spaß, den Darstellern zuzuschauen; gerade das zentrale Trio setzt das Drehbuch mit sichtlicher Spielfreude um. Etwas mehr Biss hätte dem Film dennoch nicht geschadet; insgesamt ist die Komödie doch recht harmlos. Andererseits wartet das Drehbuch immer wieder mit Überraschungen auf, und der Schluss ist ein kleiner Knüller.