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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Woody Allans Komödie "To Rome with Love" sowie "Holy Motors", ein schräges und magisches Comeback des Regisseurs Leos Carax.

To Rome with Love (USA 2012)

In seiner neuen Komödie erzählt Woody Allen vier romantische Geschichten aus einer romantischen Stadt: Rom. Zum einen geht es um einen Mann (Roberto Begigni), der sein ganzes Leben lang ein Niemand war und plötzlich über Nacht grundlos berühmt wurde. Diese Bekanntheit genießt er zunächst, bis ihm irgendwann die Paparrazzis furchtbar auf die Nerven gehen. Währenddessen verliert sich ein liebendes Ehepaar nur kurz aus den Augen und der Ehemann findet sich mit der stadtbekannten Prostituierten (Penelope Cruz) bei seiner Familie wieder, die er als Ehefrau ausgibt, während seine wirkliche Ehefrau mit einem Filmstar unterwegs ist. Der ältere Architekturprofessor (Alec Baldwin) versucht seinen Schüler Jack (Jesse Eisenberg) vor falschen Entscheidungen in Sachen Liebe zu bewahren. Der alternde Opernregisseur (Woody Allen) möchte seine Karriere wieder in Schwung bringen. Als er einen Bestatter, der ein unglaubliches Gesangstalent besitzt, unter der Dusche singen hört, sieht er eine einmalige Chance kommen. Woody Allen ist wieder ein charmanter Film gelungen, dessen Episoden vor allem wegen ihrer Schauspieler funktionieren: Sie spielen so befreit auf, als seien sie gerade im Urlaub

Regie: Woody Allen. Buch: Woody Allen. Mit: Alec Baldwin, Woody Allen, Penelope Cruz, Ellen Page, Judy Davis, Roberto Begigni. Länge: 2012. FSK: Ohne Altersbeschränkung.

Am Ende eines viel zu kurzen Tages (D/Irland 2011)

Donald hat durch seine Krankheit die Kontrolle über sein Leben verloren und zieht sich wütend und verzweifelt in die Fantasiewelt seiner Comiczeichnungen zurück, in der er als Superheld und mit sexy Assistentin gegen Bösewichte kämpft. In seinem Leben dreht sich alles nur um Sex, da er auf keinen Fall als "beknackte Jungfrau" sterben will. Durchzogen wird der Film immer wieder von Animationsbildern, die Donalds Parallelwelt darstellen. Der irische Regisseur Ian Fitzgibbon hat einen Roman des neuseeländische Schriftstellers Anthony McCarten verfilmt. Die Geschichte um einen fünfzehnjährigen, krebskranken Jungen wirkt manchmal allzu tröstend, überzeigt aber durch seine schwarzhumorigen Winkelzüge und seinen großartigen Darsteller Thomas Brodie-Sangster.

Regie: Ian Fitzgibbon. Buch: Anthony McCarten. Mit: Andy Serkins, Thomas Brodie- Sangster, Michael McElhatton, Sharon Horgan, Jessica Schwarz. Länge: 97 Minuten. FSK: ohne Altersbeschränkung.

Chico und Rita (Spanien/UK 2010)

Während der Nachkriegszeit in Amerika gilt Chico als aufstrebender Pianist, der sich in die temperamentvolle Sängerin und Tänzerin Rita verliebt. Liebe, Wankelmut und Stolz führen sie im Laufe der Jahre immer wieder zusammen und auseinander. Während sie in New York, Hollywood und Las Vegas Karriere macht, arbeitet er als Begleiter von Dizzy Gillespie, Ben Webster und Tito Puente. Doch dann wird Chico nach Kuba abgeschoben und seine Hoffnung, Rita je wiederzusehen, schwinden. Fernando Truebas erster Animationsfilm vermischt Elemente des Film Noir mit Jazzatmosphäre und lässt fiktive auf reale Charaktere treffen. Nat Coles Stimme wird von seinem Bruder Freddy gedoubelt, während Jimmy Heath den Klang von Charlie Parkers Altsaxofon nachahmt und der großartige Bebo Valdé (dem der Film gewidmet ist) Chico Klavier spielen lässt. Trueba erzählt nicht nur eine traurige Liebesgeschichte, sondern thematisiert auch den vorherrschenden Rassismus der Amerikaner gegenüber Kubanern.

Regie: Tono Errando, Javier Mariscal, Fernando Trueba. Buch: Ignacio Martínez de Píson, Fernando Trueba. Mit: Alexander Doering, Nadine Leopold, Martin Kautz. Länge: 93 Minuten. FSK: Ohne Altersbeschränkung. 

Holy Motors (F/D 2012)

Mehr als ein Jahrzehnt hat Leos Carax ("Die Liebenden von Pont-Neuf") keinen (Lang-)Film gemacht - jetzt meldet er sich mit einem schrägen und magischen Comeback zurück, das Realismus und Fantasie vereint. "Holy Motors" hat vier Hauptdarsteller. Zum einen Monsieur Oscar (Denis Lavant), der im Laufe des Films in zehn unterschiedliche Rollen schlüpft um damit verschiedene Aufträge auszuführen. Seine Rollen reichen von einer verwahrlosten Bettlerin bis zu einem Scheusal namens "Merde". Die zweite Hauptrolle übernimmt die Chauffeurin Céline (Edith Scob), die Monsieur Oscar zu seinen verschiedenen Aufträgen fährt und dabei sachlich und geheimnisvoll wirkt. Die weiße Stretchlimousine gibt den dritten Hauptdarsteller, da sie Céline und Monsieur Oscar wie einen weißen Wal auf Rädern durch die Stadt fährt. Die Stadt selber, Paris, übernimmt die vierte Hauptrolle und wirkt dabei wie eine Nekropolis, die sich verzweifelt geschäftig zeigt.

Regie: Leos Carax. Buch: Leos Carax. Mit: Denis Lavant, Edith Scob, Eva Mendes, Kylie Minogue. Länge: 115 Minuten. FSK: Ohne Altersbeschränkung.