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TV-Tipp: "Tatort: Dinge, die noch zu tun sind" (ARD)
TV-Tipp des Tages: "Tatort: Dinge, die noch zu tun sind", 18. November, 20.15 Uhr im Ersten
Themenwoche "Leben mit dem Tod": Ein Chemiker, der das Rezept für die synthetisch hergestellte Partydroge "Heaven" kreiert hat, ist an einer Überdosis gestorben.

Den Zusammenhang muss man nicht lange konstruieren: Die ARD zeigt diesen "Tatort" aus Berlin im Rahmen ihrer Themenwoche "Leben mit dem Tod", und da passt ein Sonntagskrimi immer rein; schließlich ist der Tod gewissermaßen die Geschäftsgrundlage jeder Mordkommission. Aber weil die Themenwoche eigentlich eher "Leben mit dem Sterben" heißen müsste, entsteht der Bezug weniger durch die Mordopfer, sondern durch eine Gastkommissarin: Ina Weisse liefert als unheilbar an Krebs erkrankte Drogenfahnderin Melissa Mainhard einen schmerzlich-schönen Beitrag. Das Mitgefühl nimmt sogar noch zu, als sich Till Ritter (Dominik Raacke) prompt in die ebenso attraktive wie charismatische Kollegin verliebt. Und weil auch ihr Privatleben eine große Rolle spielt – sie ist alleinerziehende Mutter zweier Töchter -, rückt der ohnehin etwas undurchsichtige Fall zunehmend in den Hintergrund. Aber nicht lange, denn das Drehbuch von Jörg Tensing (nach einer Idee von Natja Brunckhorst) sorgt dafür, dass Melissas aufmüpfige Tochter Anny (Johanna Ingelfinger) die beiden Ebenen miteinander verknüpft. Am Ende stellt sich raus, dass die zunächst parallel erzählten Handlungsstränge von Anfang an gar nicht zu trennen waren.

Überdosis

Der Film beginnt mit dem obligaten Mord: Ein Chemiker, der das Rezept für die synthetisch hergestellte Partydroge "Heaven" kreiert hat, ist an einer Überdosis gestorben; offenbar sind ihm die Drogen gewaltsam verabreicht worden. Hauptverdächtiger ist zunächst mal sein Juniorpartner (Barnaby Metschurat): Die beiden haben "Heaven" ganz legal über einen Internetshop als Kosmetikartikel verkauft. Der Mann hat ohne Frage Dreck am Stecken, aber ein gerissener Anwalt (Stephan Grossmann) hat keine Mühe, seinem Mandanten die Polizei vom Leib zu halten. Nächster auf der Liste der Verdächtigen ist ein Zwischenhändler, der kurz drauf allerdings selbst ermordet wird. Immer mehr Hinweise deuten auf den jungen Junkie Tom (Leonard Carow). Auch er ist in den Drogenhandel verwickelt, und er war zur Tatzeit an beiden Tatorten. Dass er Annys Freund ist, macht die Sache vor allem für Melissa nicht leichter: Ihre heftig pubertierende Tochter ist sowieso schon permanent wütend auf die Mutter.

Auch wenn das Drogenmilieu interessant geschildert ist: Die mit Abstand spannendste Figur ist die Drogenfahnderin. Das liegt naturgemäß nicht zuletzt an der Melancholie, mit der Ina Weisse diese so stark auftretende Frau verkörpert. Aber ihre Krankheit ist auch mehr als bloß ein Versatzstück, zumal Melissa es bislang nicht übers Herz gebracht hat, ihren Kindern die Wahrheit zu sagen.

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Dass eine Hauptfigur gleichzeitig kraftvoll und doch dem Tod geweiht ist, macht einen ganz großen Reiz dieses Films aus, und natürlich erscheinen die Flirtversuche Ritters, der noch nichts von Melissas Krankheit weiß, in einem ganz anderen Licht. Auch darstellerisch ist die Krimiebene deutlich weniger fesselnd (Regie: Claudia Garde). Aber wie die beiden Erzählebenen am Ende miteinander verknüpft sind, wird auch ausgebuffte Krimifans überraschen.