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TV-Tipp des Tages: "Verloren auf Borneo" (ARD)
TV-Tipp des Tages: "Verloren auf Borneo", 15. November, 20.15 Uhr im Ersten
Verwöhnte hübsche junge Frau aus Deutschland verliebt sich im Verlauf diverser gemeinsam überstandener Herausforderungen in einen Abenteurer.

Man kennt solche Filme vor allem von Privatsendern. Tatsächlich erinnert das Strickmuster von "Verloren auf Borneo" deutlich an Sat.1-Komödien wie "Buschpiloten küsst man nicht" oder "Indisch für Anfänger": Verwöhnte hübsche junge Frau aus Deutschland verliebt sich im Verlauf diverser gemeinsam überstandener Herausforderungen in einen Abenteurer, der sich im Dschungel mit Gelegenheitsjobs rumschlägt; mal als Pilot, mal als Trucker.

Bedrohter Lebensraum der der Orang-Utans

Alexander Kuhl (Hannes Jaenicke) vermietet sich und seinen Jeep als Buschtaxi und ist ansonsten das exakte Gegenstück zur fragilen Adelstochter Julia zu Hohenstein (Mirjam Weichselbraun), die für eine Stippvisite nach Borneo gekommen ist, um ihren Mann Felix (Patrick Heyn) zu überraschen. Der ist gerade dabei, einen lukrativen Deal mit einem einheimischen Holzhändler einzufädeln, da ist Julia bloß im Weg, und deshalb soll Kuhl sie ein bisschen auf Borneo rumfahren. Bei der Gelegenheit entdeckt das ungleiche Paar, dass sich Felix’ Geschäftspartner sein Holz illegal im Naturschutzgebiet beschafft und auf diese Weise den Lebensraum der Orang-Utans bedroht. Als sie dann auch noch zur Tierklinik von Sepp Ochsmeier (Michael Fitz) gelangen, findet Julia endlich einen Lebensinhalt: Sie will etwas für die Affen tun und ahnt nicht, dass sie sich damit in größte Gefahr begibt.

Natürlich lebt der Film vom Kontrast zwischen dem ungehobelten Busch-"Piloten", der sein Dasein in erster Linie dem Leeren von Bierbüchsen gewidmet hat, und dem filigranen Designer-Frauchen, das im teuren Schuhwerk durch die Landschaft stöckelt. Und selbstredend muss Fitz das in Filmen mit Botschaft unvermeidliche Kurzreferat halten und erzählen, wie viele Fußballplätze Urwald pro Tag durch skrupellose Holz- und Palmölhändler vernichtet werden. Aber gerade Jaenicke verkörpert den Aussteiger exakt so cool, wie es der Name nahe legt; die Dialogduelle zwischen ihm und Weichselbraun sind in der Tat recht vergnüglich. Außerdem ist Kuhl keineswegs bloß der schräge Spaßvogel, für den man ihn zunächst hält.

Jaenicke, der sich seit vielen Jahren für den Naturschutz im Allgemeinen und die Orang-Utans im Besonderen engagiert, hatte auch die Idee zu der Geschichte; das Drehbuch schrieb Serkal Kus, die Inszenierung besorgte der in vielen Sitcom-Episoden geschulte Komödienspezialist Ulli Baumann ("Nikola", "Ritas Welt"), der hier beweist, dass er nicht bloß Comedy kann.

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Mitunter wird die Geschichte ganz schön spannend. Und trotz des unübersehbaren Anliegens: Im Vordergrund des Films steht stets die Romanze, und es ist wirklich hübsch mit anzuschauen, wie Kuhl bis zum Schluss überzeugt ist, er würde für die von ihm bloß "Prinzessin" genannte Julia nur deshalb durchs Feuer gehen, wie sie ihn dafür bezahlt. Außerdem bietet der Film viele Bilder süßer Orang-Utan-Babys, prachtvolle Aufnahmen der sonstigen Fauna und Flora sowie diverse malerische Sonnenuntergänge.