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TV-Tipp des Tages: "Tom meets Zizou" (WDR)
TV-Tipp des Tages: "Tom meets Zizou", 21. August, 22.30 Uhr im WDR Fernsehen
Dokumentation über den süddeutschen Fußballer Thomas Broich, der eine eine wechselvolle Karriere hinter sich hat. Mit Hilfe von Interviews, Spielmitschnitten und Privatvideos blickt Regisseur Aljoscha Pause hinter die Kulissen des Deutschen Fußballs.

Die Idee war gut, keine Frage; aber keiner der Beteiligen wusste, wie sich die Sache weiter entwickeln würde. Vor zehn Jahren schlossen der junge Fußballer Thomas Broich, damals Wacker Burghausen, und Aljoscha Pause einen Deal. Der Filmemacher wollte den Weg des vielversprechenden Kickers dokumentieren, aber nicht auf die übliche Weise. Broich, schon mit Anfang zwanzig ein bemerkenswert reflektierter Spieler, sollte immer wieder ungeschützte Blicke in sein Seelenleben zulassen. Beide konnten nicht ahnen, dass die Langzeitdokumentation das Tagebuch einer bemerkenswerten Achterbahnfahrt werden würde.

Der verletzte Hoffnungsträger

Pause, der zuvor schon eine Vielzahl an TV-Dokumentationen zu unterschiedlichsten Fußballthemen gedreht hatte, ist ein herausragendes Werk gelungen. Broich entpuppte sich als Glücksfall. Weil es in seiner Karriere permanent auf und ab ging, ist er der perfekte Protagonist für einen Film über den Profifußball. Von Burghausen wechselte er zu Borussia Mönchengladbach, wo der begnadete Spielmacher alsbald als neuer Netzer galt. Er wurde zum Hoffnungsträger der damals eher Trübsal produzierenden Nationalmannschaft, aber dann verletzte er sich.

Natürlich lässt Pause in seinem Film auch Fußball spielen, aber im Zentrum stehen die vielen Gespräche, in den Broich ungeheuer sprachgewandt die Spielregeln des Fußballgeschäfts beschreibt; und wie es sich anfühlt, wenn man innerhalb kurzer Zeit erst zum Star und dann aussortiert wird. Natürlich wurde damals auch gegen ihn verwendet, was ihn zuvor noch ausgezeichnet hatte: Belesenheit, Musikalität, Intellekt.

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Pause erdet die Höhenflüge und Abstürze immer wieder durch Bilder aus der Gegenwart: Nach einem endgültig frustrierenden Zwischenstopp in Nürnberg, der zu einer "ausgewachsenen Fußballerdepression" führte, brach Broich alle Zelte ab und wechselte nach Australien, wo er vom Druck befreit endlich eine fußballerische Heimat fand. Zwischendurch übertreibt es Pause mit Bildern von der Lagerfeuerromantik im Busch, aber wenn Broich spricht, lauscht man gebannt: weil er allen Negativ-Erfahrungen zum Trotz die Liebe zum Fußball nicht verloren hat.