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TV-Tipp des Tages: "Unter anderem Umständen: Auf Liebe und Tod" (ZDF)
TV-Tipp des Tages: "Unter anderem Umständen: Auf Liebe und Tod", 13. August, 20.15 Uhr im Zweiten
Nach seiner Heimkehr musste der Oberleutnant feststellen, dass sich seine Freundin, eine Krankenschwester, ihrem Chefarzt an den Hals geworfen hatte. Nun ist sie tot, ermordet durch einen Spritzenstich ins Herz.

Männer, die traumatisiert von einem Afghanistan-Einsatz zurückkehren, gehören mittlerweile schon fast zum Fernsehalltag. Als Verdächtige in einem Krimi eignen sie sich naturgemäß besonders gut. In Wirklichkeit ist das Krankheitsbild der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) natürlich ungleich differenzierter, aber im Fernsehen ("Willkommen Zuhause", "Nacht vor Augen", "Bloch: Tod eines Freundes") werden die Soldaten stets als tickende Zeitbomben dargestellt. Und da Uwe Bohm Zeitgenossen auf der Schwelle zwischen Wahn und Wirklichkeit ohnehin formidabel verkörpert, ist Alexander Brochhagen der perfekte Verdächtige: Nach seiner Heimkehr musste der Oberleutnant feststellen, dass sich seine Freundin, eine Krankenschwester, ihrem Chefarzt an den Hals geworfen hatte. Nun ist sie tot, ermordet durch einen Spritzenstich ins Herz. Brochhagen hatte sich nach der Trennung im Haus gegenüber eingenistet und seine Ex obsessiv durchs Fernglas beobachtet. Der Fall scheint klar, zumal Hauptkommissarin Jana Winter (Natalia Wörner) aus Schleswig dem Militär ohnehin mit gesunder Skepsis begegnet.

"Feigling des Jahres"

Mindestens so interessant wie diese Ebene des Krimis aus der ZDF-Reihe "Unter anderem Umständen" ist eine zweite, in der es um mangelnde Zivilcourage geht. Die Autoren Daniel Schwarz und Thomas Schwebel haben das äußerst geschickt eingefädelt: Zeitgleich zum Mord wird Janas dänisches Au-pair-Mädchen Frida (Friederike Linke) in der Bahn von einigen Jugendlichen angepöbelt und krankenhausreif geprügelt. Ein Fahrgast macht sich feige aus dem Staub und ruft nicht mal die Polizei. Weil die Schläger die Aktion gefilmt und ins Netz gestellt haben, erklärt eine Zeitung den Mann kurz drauf zum "Feigling des Jahres".

Es handelt sich um niemand anderen als Michael Eckbert (Stefan Bissmeier), den Freund der Toten, der nach einer Reihe von Lügen gegenüber der Polizei und seiner Frau (Gesine Cukrowski) heilfroh über die Schlagzeile ist: Als Jana Winter eher durch Zufall rausfindet, dass Eckbert in den Mordfall verwickelt ist, verdankt er der Zeitung ein hieb- und stichfestes Alibi. Derweil nimmt Brochhagen, nach einer Intervention seines früheren Chefs auf freien Fuß gesetzt, die Ermittlungen selbst in die Hand. Der Justiz, das lässt er die Polizistin noch wissen, werde mit dem Täter keine Arbeit haben.

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Judith Kennel inszeniert den Film solide, aber unauffällig. Schon allein das hochkarätige Ensemble der Kollegen Winters (Martin Brambach, Ralph Herforth, Marcus Mittermeier) ist jedoch eine Garantie für hohen Unterhaltungswert: Die prominenten Darsteller nutzen ihre wenigen Szenen für kleine Geschichten am Rande, die den Figuren viel Tiefe geben. Der Fall ist spannend umgesetzt und bleibt bis zum Schluss fesselnd.