Foto: Franziska Fink
Die "Frankfurter Wörstscher" sind startklar für die "German Games 2012": Betreuer Kai Sohrmann, Nicki, Johannes, Markus, Tobi und Eric
Auf Schnitzeljagd quer durch Deutschland
Ein Abenteuer: Mehr als 130 Jungs wollen 24 deutsche Städte in elf Tagen erkunden. Wie das klappen soll? Die Ferienaktion "German Games" vom CVJM-Gesamtverband und dem Evangelischen Jugendwerk macht's möglich.
01.08.2012
Franziska Fink

Von Norden nach Süden, von Osten nach Westen - quer durch Deutschland geht es für die "Frankfurter Wörstscher". Sie sind eine der Jugendgruppen, die sich ab dem 1. August auf den Weg machen, um möglichst viele Punkte bei den "German Games 2012" zu sammeln. Bis zu 24 Städte können innerhalb von elf Tagen bereist werden, vor Ort müssen kniffelige Aufgaben gelöst werden.

"Es war auch reizvoll für uns, so eine Freizeitaktion an einen Wettbewerb zu binden, weil wir denken, dass Jungs das Spaß macht, dass sie das motiviert", erklärt Rainer Oberländer, Landesjugendreferent des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg. "Der pädagogische Hintergedanke dabei war auch, dass die Jungs auf ihrer Reise spielerisch lernen und Deutschland erfahren."  Zusammen mit Kollegen vom Fachausschuss Jungenarbeit des ejw und dem CVJM-Gesamtverband hat er die Ferienaktion "German Games" auf die Beine gestellt, an der Jungs zwischen 13 und 17 Jahren teilnehmen können.

Erdkunde live

"Ich finde, das ist aufgefrischter Erdkunde-Unterricht, das ist Erdkunde live", meint auch Kai Sohrmann. Er arbeitet beim Evangelischen Jugendwerk Frankfurt und wird die "Frankfurter Wörstscher" auf ihrer Reise begleiten.

Motiviert sind die Frankfurter allemal: "Wir wollen versuchen, alle Städte zu bereisen" sagt Eric, der sich zusammen mit seinen Teamkollegen Tobi, Nicki, Markus, Johannes, Emil und Jacob auf das Abenteuer Deutschlandreise freut. Sie sind gespannt, ob sie ihren straffen Zeitplan einhalten können oder am Ende vielleicht nicht doch eine Stadt auslassen müssen, was durchaus zum Nachteil werden kann: Denn nicht nur gelöste Aufgaben, sondern auch zurückgelegte Kilometer versprechen Punkte.

###mehr-info### Dabei geht es bei den "German Games" natürlich nicht nur ums Gewinnen. Das Motto der ersten bundesweiten "German Games" lautet "Demokratie begegnen. Deutschland erfahren. Gemeinschaft leben." Die Jugendlichen sollen während ihrer Reise Orte der Geschichte Deutschlands wie die Nikolaikirche aufsuchen, vor Ort auf Menschen zugehen und dieGemeinsamkeiten und Unterschiede in den 16 Bundesländern erfahren.

Aber auch Kontakte zu anderen Gemeinden in ganz Deutschland können geknüpft werden. Die Aufgabenstellungen werden zwar erst an den verschiedenen Stationen bekannt gegeben, aber die Städte standen schon im Vornherein fest. So konnten die "Frankfurter Wörstscher" schon bei Gemeinden anrufen und zum Beispiel Übernachtungsmöglichkeiten organisieren.

Echte Teamarbeit

Bereits Anfang Juli gab es ein interaktives "Warm-up" für die insgesamt 17 Gruppen in ganz Deutschland. Hier wurden auch Beispielaufgaben übermittelt, so dass die Jugendlichen sich schon einmal ein Bild davon machen konnten, was auf sie zukommen wird. "Wir mussten zum Beispiel herausfinden, was genau auf einem bestimmten Grabstein auf einem Friedhof in Stuttgart steht", erzählen Tobi und Eric.

Sich die richtigen Aufgabenstellungen zu überlegen war gar nicht so einfach. "Mittlerweile kann man natürlich schrecklich viel übers Internet herausfinden", schmunzelt Rainer Oberländer. "Deswegen haben wir auch immer Aufgaben, die die Jungs nur vor Ort lösen können oder auch fotografisch festhalten müssen und wo wir auch die ganze Gruppe sehen wollen." Denn die Gruppen müssen während der ganzen Reise zusammenbleiben und die Aufgaben im Team lösen.

Menschen begegnen, Menschen helfen

Bei der Deutschlandreise geht es aber nicht nur um Kniffelaufgaben, sondern auch um soziale Kompetenzen. So muss jede Gruppe bei mindestens einem sogenannten "Begegnungsprojekt" mithelfen. Bei Essenstafeln und Bahnhofsmissionen sollen sie mit anpacken und etwa bei der Essenausgabe oder bei Spendenaktionen helfen.

Am Ende treffen sich dann am 11. August alle Gruppen in Berlin zu einer großen Abschlussveranstaltung. Zusammen wird dort Gottesdienst gefeiert, sich über die Erlebnisse der letzten Tage ausgetauscht und natürlich werden auch die Sieger gekürt.

Die "Frankfurter Wörstscher" sind jedenfalls bereit für die große Actiontour: Sie haben sich sogar eigene T-Shirts drucken lassen. Und auf was freuen sie sich am meisten? "Auf den Schluss, wenn wir’s geschafft haben, dann ist man bestimmt stolz", meint Tobi.