Foto: akg-images/Battista Franco nach Michelangelo
Das übelste Wetter aller Zeiten erlebten die Menschen wohl während der biblischen Sintflut.
Bibelserie: Mistwetter auf Erden
Im Süden und im Osten Deutschlands, in Österreich und Osteuropa treten die Flüsse über die Ufer. "Sintflutartige Regenfälle" - von diesem Image kann sich Regen nicht befreien. Die Sintflut war aber nicht die einzige Extremwetterlage in der Bibel. Auch zu biblischen Zeiten waren die Menschen vom Wetter bedroht.

Sintflutregen

1.Mose 7,4
"Sintflutartige Regenfälle": Von diesem Image konnte sich der Regen nie so richtig erholen. Bis heute mosern die Menschen lieber bei Regen, statt sich am das himmlischen Nass zu erfreuen. Schuld an dem verheerenden Befund ist Gott. Denn der nutzte den Regen, um die ganze Welt auszurotten. Binnen vierzig Tagen und Nächten pladderte es dermaßen, dass alle Menschen und Landtiere vertilgt wurden. Bis auf jene Schar, die durch Noah auf seinem Schiff, der Arche, gerettet wurden.
Zitat: "Denn von heute an in sieben Tagen will ich regnen lassen auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte und vertilgen von dem Erdboden alles Lebendige, das ich gemacht habe."

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Schiffe im Wind

1 Mose 8,1; Apostelgeschichte 27, 13-44
150 Tage Sintflut – das bedeutete auch 150 Tage Windstille. Schließlich hatte Gott ein Einsehen mit den Tieren und Menschen, die sich auf der Arche in Sicherheit gebracht hatten. Den Rückgang der Fluten leitete Gott mit Wind ein; langsam verschwanden die Fluten und ließen die Arche sanft auf Land aufsetzen.

Die Schiffe, mit denen Paulus auf seinen Missionsreisen unterwegs war, machten schlechtere Erfahrungen. "Der Wind hinderte uns" an der Weiterfahrt, klagte Paulus, mehrmals wurde sein Schiff "vom Wind ergriffen". Alle Kapitänskünste halfen nicht, vor der Küste Maltas trieb das Schiff, auf dem Paulus nach Rom gebracht wurde, auf eine Sandbank.
Zitat: "Da gedachte Gott an Noah und an alles wilde Getier und an alles Vieh, das mit ihm in der Arche war, und ließ Wind auf Erden kommen und die Wasser fielen."

Hagel-Plage

Psalm 18,14
"Let my people go!" bat Mose den Pharao, der das hebräische Volk als Fronarbeiter im Lande hielt. Und frei nach der Devise "Wer nicht hören will, muss fühlen" schickte Gott dem Pharao einige unangenehme Plagen. Heuschrecken, Krankheit, Dürre – und auch "großen Hagel". So stark, dass Menschen und Vieh von den Hagelkörnern erschlagen werden. Auf Geheiß Gottes streckte Mose seinen Stab aus "aus gen Himmel, und der Herr ließ donnern und hageln und Feuer schoss auf die Erde nieder." Nachdem der Pharao um Hilfe flehte, stoppte Mose das Wetterphänomen. Aber um den Pharao auf Linie zu bringen waren weitere Plagen nötig…
Zitat: "Der Herr donnerte im Himmel, und der Höchste ließ seine Stimme erschallen mit Hagel und Blitzen."

Jesus stillt den Sturm

Markus 4,35-41
Mehrmals mussten Jesus und seine Jüngerschar den See Genezareth überqueren. Das Gewässer sieht friedlich aus, ist aber gefährlich, denn Fallwinde können Schiffe in ernste Seenot bringen. Als Jesus unterwegs war, erhob sich "ein großer Windwirbel", der die Wellen ins Boot schwappen ließ. Während seine Jünger panisch das Wasser aus dem Bott schöpften, schlief Jesus seelenruhig auf einem Kissen weiter.

Ängstlich wecken die Jünger ihren "Meister" und werfen ihm vor, er kümmere sich nicht um sie in dieser Notsituation. Sofort stand Jesus auf, "bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig und verstumme!" Tatsächlich legte sich der Wind "und es entstand eine große Stille". Die verblüfften Jünger mussten sich Kritik gefallen lassen: "Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?"
Zitat: "Wer ist der? Auch Wind und Meer sind ihm gehorsam!"

Feuer und Schwefel

1 Mose 19,24f.; Psalm 11,6
Regen, Hagel und Wind nerven ja schon. Aber es geht noch viel, viel schlimmer. Die Menschen in den Orten Sodom und Gomorra mussten Schwefel- und Feuerregen erleiden. Das war eine grausam-göttliche Strafaktion wegen der "schweren Sünden", die die Einwohner begangen hatten. Der Regen vernichtete die Ortschaften und brachte allen Menschen und Tieren den Tod. Bis heute sind Sodom und Gomorra Sinnbilder für Sündenpfuhle und die darauf folgende Strafe. In einem Psalmgebet erinnert König David die Gläubigen daran, dass diese himmlische Katastrophe sich wiederholen kann.
Zitat: "Er wird regnen lassen über die Gottlosen Feuer und Schwefel und Glutwind ihnen zum Lohne geben."

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Gott ist Wetter-Zuflucht

Jesaja 25,4f.; Jesus Sirach 14,27; 34,19
Wer auf Gott vertraut, kann in heißen wie stürmischen Zeiten Erfahrungen der spirituellen Art machen. Gott biete wie ein Schatten Schutz vor Hitze, meint unter anderem der Prophet Jesaja. Wie ein "gewaltiger Schild" oder wie "ein schützendes Dach am heißen Mittag" würde Gott die Hitze vom Gläubigen fernhalten, schreibt der weise Jesus Sirach.
Zitat: "Du bist der Geringen Schutz gewesen, der Armen Schutz in der Trübsal, eine Zuflucht vor dem Ungewitter, ein Schatten vor der Hitze."

Am Ende Kälte?

Sacharja 14,6; Jesaja 47,14; Offenbarung 8,7; 16,21
In der Hölle soll es heiß sein. Über den Temperaturzustand des Himmels ist nichts bekannt, vorstellbar ist eine wohlige Wärme. Der Prophet Sacharja verrät immerhin so viel, dass am "Tag des Herrn" – einer Art Jüngstem Gericht – "weder Kälte noch Frost noch Eis sein" werde. Jesaja malt ein düsteres Bild der Bestrafung. Die Gottlosen werden unter Kälte leiden, "denn es wird nicht eine Glut sein, an der man sich wärmen, oder ein Feuer, um das man sitzen könnte". Im Jüngsten Gericht warten viele mögliche Wetterschrecken, "Hagel und Feuer, mit Blut vermengt", wird auf die Erde fallen.
Zitat: "Großer Hagel wie Zentnergewichte fiel vom Himmel."