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TV-Tipp des Tages: "Der Schwarzwaldhof: Lauter Liebe" (ARD)
TV-Tipp des Tages: "Der Schwarzwaldhof: Lauter Liebe", 13. Juli, 20.15 Uhr im Ersten
Chefkoch Martin zum Beispiel, Schwiegersohn von Hotelbesitzerin Veronika, versucht vergeblich, die Überforderungen in der Küche und die ehelichen Auseinandersetzungen im Alkohol zu ertränken.

"Lauter Liebe" heißt der sechste und vorerst letzte Beitrag zur Freitagsreihe "Der Schwarzwaldhof". Der Titel passt zwar zum Sendeplatz, ist aber irreführend, denn um Liebe ging es jedes Mal; doch diesmal ist sie in Gefahr. Und weil Christian Pfannenschmidt, mit Ausnahme des letzten Films ("Der verlorene Sohn") Autor aller "Schwarzwaldhof"-Drehbücher, seine Geschichten erneut mit großer Glaubwürdigkeit erzählt, ist auch "Lauter Liebe" mehr als bloß ein flüchtiges Freitagsfilmchen.

Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Gerade die Realitätsnähe macht die Konflikte und Probleme so nachvollziehbar, zumal sie zumindest teilweise durchaus existenzieller Natur sind: Chefkoch Martin (Arndt Schwering-Sohnrey) zum Beispiel, Schwiegersohn von Hotelbesitzerin Veronika (Saskia Vester), versucht vergeblich, die Überforderungen in der Küche und die ehelichen Auseinandersetzungen im Alkohol zu ertränken. Sein Dilemma, die Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit, spiegelt sich auch in der zweiten zentralen Beziehung des Films: Veronikas Freund Max (Michael Fitz) fühlt sich vernachlässigt, weil die Geliebte mehr Zeit ins Hotel als in die Beziehung investiert.

Und dann kreuzt auch noch ein Nebenbuhler auf: Der umschwärmte Pianist Richard Cornelius (Heio von Stetten) entpuppt sich als Veronikas Jugendliebe. Ein weiterer Erzählstrang greift einen Handlungsstrang auf, der schon beim letzten Mal eine wichtige Rolle spielte: Mutter Lore (Gila von Weitershausen) ist mit der Pflege von Veronikas zunehmend dementem Schwiegervater Albert (Michael Hanemann) überfordert, der alte Herr braucht dringend eine eigene Pflegekraft und ist sehr zum Unwillen von Lore umgehend entzückt von der jungen polnischen Altenpflegerin Eva (Anja Antonowicz); ebenso wie Enkel Stefan (Tim Morten Uhlenbrock).

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Seine Qualität verdankt der Film nicht zuletzt der alten Schule der gestandenen Schauspieler; gerade Hanemann versieht den Schwiegervater mit großer Würde. Aber die jungen Darsteller bleiben ihnen dank der Führung durch Regisseur Berno Kürten nichts schuldig.