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Alle Zeichen deuten auf Dortmund als Ort des 3. ÖKT. Nur die offizielle Einladung fehlt noch.
Der dritte Ökumenische Kirchentag drängt nach Dortmund
Der 3. Ökumenische Kirchentag, geplant für das Jahr 2019, wird wohl in Dortmund zusammenkommen. Die Evangelische Kirche von Westfalen hatte bereits vor längerer Zeit eine allgemeine Einladung für einen Kirchentag in Dortmund ausgesprochen, vom Erzbistum Paderborn fehlt noch eine Einladung, aber die Zeichen deuten aufs Revier. 2017 wollen der Deutsche Evangelische Kirchentag und das Zentralkomitee der Katholiken, das den Katholikentag organisiert, außerdem ein anderes ökumenisches Fest feiern, nachdem sich die Idee eines ÖKT 2017 in Luft aufgelöst hatte.

Der nach Berlin (2003) und München (2010) 3. Ökumenische Kirchentag soll 2019 in Dortmund stattfinden. Das ist der Plan der beiden Hauptveranstalter, dem Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) und des Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Doch offiziell wird der Name Dortmund noch als "geheime Sache" behandelt, auch wenn ihn niemand dementieren will. Weil es nichts zu dementieren gibt. Allerdings: Die beiden in Frage kommenden gastgebenden Kirchen, die Evangelische Kirche von Westfalen und das Erzbistum Paderborn, haben noch keine offizielle Einladung ausgesprochen. Und ohne eine solche gilt ein Veranstaltungsort nicht als sicher.

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Von der westfälischen Kirche gibt es aber eine allgemeine Einladung zu einem Kirchentag in Dortmund, die schon länger besteht. Im laufenden Haushalt seien bereits 3,5 Millionen Euro für den Fall einer Zusage zurückgestellt, sagte eine Sprecherin dem epd in Bielefeld. Es ist guter Brauch, dass sich die gastgebenden Kirchen und Diözesen von Kirchen- oder Katholikentagen mit einer ansehnlichen finanziellen Summe an den Kosten beteiligen. Auch ein ökumenisches Laientreffen ist unter 20 Millionen Euro nicht zu haben.

Viele Alternativen gibt es nicht

So zeigte sich der Generalsekretär des ZdK, Stephan Vesper,  auf der Frühjahrsvollversammlung des 230-köpfigen Zentralkomitees zum Auftakt des 98. Deutschen Katholikentages in Mannheim überzeugt: 2019 wird es - nachdem aus dem ursprünglich angedachten Jahr 2017 nichts geworden ist - den 3. Ökumenischen Kirchentag geben. Doch selbst der eigenen Vollversammlung wollte Vesper den Ort Dortmund nicht nennen, um die längst in Gang gekommenen Verhandlungen mit den beiden Gastgeberkirchen nicht zu gefährden. Auch wenn es innerhalb der katholischen Kirche durchaus auch Bedenken gegen solche ökumenischen Großereignisse gibt, versteht Generalsekretär Vesper das ZdK und die von ihm verantworteten Katholikentage als "ökumenische Speerspitze".

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Als der 1. Ökumenische Kirchentag 2003 über 200.000 Dauerteilnehmer in die Bundeshauptstadt zog, hätte sich der damalige Berliner Bischof Wolfgang Huber Berlin als ständigen Veranstaltungsort der Ökumenischen Kirchentage gewünscht. Doch da machten die Katholiken nicht mit, die für den 2. Ökumenischen Kirchentag dann München vorschlugen. Da man für die Ökumenischen Kirchentage mit 100.000 und mehr Teilnehmer rechnet, gibt es nicht viele Großstädte, die ein solches Treffen aufnehmen können – und auch nicht viele Landeskirchen und Diözesen mit dem notwendigen Unterstützungsgeld. Da die nächsten Kirchentage in Hamburg (2013), Stuttgart (2015) und Berlin/Wittenberg (2017) stattfinden, fallen auch die dortigen Landeskirchen als Miteinladende aus.

Ein ÖKT stünde Dortmund gut

Vor diesem Hintergrund bot sich Dortmund mit seinem großen Revierumfeld geradezu als Veranstaltungsort an – zumal es seit dem Ruhrgebietskirchentag vor über zwei Jahrzehnten kein Kirchen- oder Katholikentag im Revier stattgefunden hat. Ursprünglich war Essen für den Katholikentag 2013 vorgesehen, doch dann machte das Ruhrbistum einen überraschenden Rückzieher. Warum nun offiziell aus dem Namen Dortmund so ein Geheimnis gemacht wird, ist unverständlich – zumal hinter den Kulissen die Ruhrmetropole durchaus als "gesetzt" gilt. Würden die westfälische Landeskirche und das Erzbistum Paderborn doch noch einen Rückzieher machen und keine Einladung aussprechen, so wäre dies inzwischen mehr als verwunderlich.

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Freilich heißt es sowohl beim ZdK als auch beim Kirchentag, dass man keinen Druck ausüben wolle. Und als solcher könnte aus ihrer Sicht bereits die Nennung des Namens Dortmund verstanden werden. Bislang kann auch niemand sagen, wann die beiden Kirchen offiziell bekannt geben, dass sie Gastgeber des 3. Ökumenischen Kirchentages werden wollen - ein Ereignis, das nicht nur den beiden Kirchen gut ansteht, sondern auch dem Revier.

Vor der Frühjahrsvollversammlung des ZdK sagte Vesper: "Ein ÖKT braucht eine sichere und belastbare Einladung mit Blick auf die beiden einladenden Kirchen, auf die Stadt als Austragungsort und das jeweilige Bundesland, er braucht eine solide Finanzierung.". Das erfordere auch eine "ausreichende Vorlaufzeit" - auch deshalb, weil beide Kirchen nicht auf eigene konfessionelle Kirchen- und Katholikentage verzichten wollen. Ein Zeitrahmen für einen Ökumenischen Kirchentag von etwa zehn Jahren gilt heute als gesetzt, wobei abwechselnd das ZdK auf einen Katholiken- und der DEKT auf einen Kirchentag verzichtet. Ursprünglich hatten viele gehofft, dass der nächste Ökumenische Kirchentag bereits 2017 stattfinden würde. Doch gegen dieses Datum gab es zahlreiche Widerstände. Auf beiden Seiten.

"Unvergessliche Brückenpfeiler des ökumenischen Miteinanders"

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, hat die katholische Kirche eingeladen, sich an den Feierlichkeiten des Jahres 2017 zu beteiligen. Die katholische Kirche zögert jedoch, und es zeichnet sich eine Ablehnung ab. Man will nicht den Eindruck erwecken, die katholische Kirche erkenne mit ihrer Beteiligung die Notwendigkeit der lutherischen Reformation an. Daher haben Kirchentag und ZdK eine kleine Arbeitsgruppe gebildet, die sich Gedanken über eine gemeinsame Veranstaltung von Kirchentag und ZdK machen will und soll.

Offiziell heißt es, man plane eine "große ökumenische Veranstaltung" aus Anlass des Reformationsjubiläums – ob in Form eines "Ökumenischen Festes",  eines "Ökumenischen Kongresses" oder etwas ähnlichem, soll in Kürze den zuständigen Gremien zugeleitet werden. "Jedenfalls", so Vesper vor dem höchsten katholischen Laiengremium in Mannheim, soll es etwas sein, "was unsere Zusammengehörigkeit betont und dem ökumenischen gemeinsamen Weg dient."

Gern zitiert ZdK-Sekretär Vesper – dessen ökumenische Pläne von der Frühjahrsvollversammlung mit lang anhaltendem Beifall unterstützt wurden – aus der Rede von Bundespräsident Horst Köhler auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag 2010 in München: "Nur in ökumenischer Gesinnung, nur in Zusammenarbeit und nur in einem sichtbaren und wahrhaftigen Miteinander können die Christen heutzutage der Welt ein Zeugnis ihres Glaubens geben." Und für das höchste katholische Laiengremium bekräftigt Vesper: "Seit Jahrzehnten ist die Ökumene dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken ein besonderes Anliegen. Die beiden großen Ökumenischen Kirchentage 2003 und 2010 sind unvergessliche Brückenpfeiler des ökumenischen Miteinanders und des ökumenischen Zusammenwachsens gewesen."