Frank von Hippel
Dr Rohland Röhl Stiftung
In den 1980er und 90er Jahren befasste sich der diesjährige Preisträger des Göttinger Friedenspreises, insbesondere mit der Nicht-Weiterverbreitung von Kernwaffenmaterial, etwa aus den Beständen der ehemaligen Sowjetunion.
Göttinger Friedenspreis
Ehrung für Physiker und Abrüstungsexperte
Der US-amerikanische Physiker und Abrüstungsexperte Frank von Hippel erhält den Göttinger Friedenspreis 2025. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert und wird am 15. März in Göttingen verliehen, teilte die Stiftung Dr. Roland Röhl am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit.

Die Preisjury begründete ihre Wahl mit von Hippels zahlreichen Physik-basierten Studien, Initiativen und aktuellen Stellungnahmen, die entscheidend zur Kontrolle und Elimination von spaltbarem Material, zur Sicherheit von Anlagen im nuklearen Brennstoffkreislauf und zur Verifizierbarkeit der Abrüstung von Atomwaffen beigetragen hätten.

Die Auszeichnung würdige von Hippels "herausragende Verdienste zur naturwissenschaftlichen Friedensforschung und seine bedeutenden friedenspraktischen Aktivitäten auf dem Gebiet der nuklearen Rüstungskontrolle und Abrüstung".

Neben seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit an verschiedenen Universitäten im Bereich Theoretische Physik beriet von Hippel in den 1970er Jahren unter anderem den US-Kongress zu Fragen der Atomkraftsicherheit. In den 1980er und 1990er Jahren befasste er sich insbesondere mit der Nicht-Weiterverbreitung von Kernwaffenmaterial etwa aus den Beständen der ehemaligen Sowjetunion.

Hippel wurde 1937 in den USA geboren, nachdem seine Eltern 1933 aus Deutschland emigriert waren. Sein Vater, Arthur von Hippel, war Privatdozent am Physikalischen Institut der Universität Göttingen. Sein Schwiegervater, der Physik-Nobelpreisträger James Franck, legte 1933 aus Protest gegen die Entfernung aller Juden aus dem Staatsdienst sein Professorenamt in Göttingen nieder.

Der Göttinger Friedenspreis wird seit 1999 von der Stiftung Dr. Roland Röhl jährlich an Einzelpersonen oder Gruppen verliehen, die sich durch grundlegende wissenschaftliche Arbeit oder durch herausragenden praktischen Einsatz um den Frieden besonders verdient gemacht haben. Stifter war der 1997 verstorbene Göttinger Wissenschaftsjournalist Roland Röhl. Der promovierte Chemiker befasste sich als Journalist vor allem mit Fragen der Sicherheitspolitik sowie der Konflikt- und Friedensforschung.