"Christinnen und Christen müssen in einer Gesellschaft nicht zwingend die Mehrheit bilden", sagte der stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Dresden. Schon seit vielen Jahren sinke die Mitgliederzahl. "Ich wünsche mir, dass wir als Kirche nicht unablässig auf diese Zahlenkolonnen schauen", sagte Bilz.
Es gelte, "sich zu konzentrieren auf das, was wir gut können und was gebraucht wird". Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens betonte: "Ich möchte meine Kirche dazu ermutigen: Wir haben Kraft, und wir setzen diese ein. Wir sollten uns weniger an Defiziten orientieren."
Der Mitgliederrückgang sei "offensichtlich ganz unabhängig von einzelnen Maßnahmen, die wir ergreifen", sagte Bilz: "Das ist so etwas wie ein Megatrend."
"Wir sollten immer wieder schauen, wo wir als Kirche gebraucht werden", sagte Bilz. Drei Stärken habe die sächsische Landeskirche auf jeden Fall: Kirchenmusik, Bildung und Diakonie. Zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens gehören nach eigenen Angaben rund 592.000 Mitglieder in mehr als 300 Kirchgemeinden, Kirchgemeindebünden und Kirchspielen. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zählt rund 18,6 Millionen Protestanten. Fünf Jahre zuvor waren es noch etwa 1,5 Millionen mehr.