Berlin (epd). Die Hilfsorganisation Oxfam wirft dem israelischen Militär die Behinderung humanitärer Hilfe im Gaza-Streifen vor und fordert ein sofortiges Ende der Blockaden. „Die Situation in Gaza ist apokalyptisch“, erklärte die Oxfam-Direktorin für den Nahen Osten und Nordafrika, Sally Abi-Khalil, am Montag. Das humanitäre System liege am Boden. In den vergangenen zweieinhalb Monaten haben Oxfam zufolge lediglich zwölf von insgesamt 34 Lastwagen mit Hilfsgütern wie Nahrungsmitteln und Wasser den nördlichen Gaza-Streifen erreicht.
Seitdem Israel seinen militärischen Einsatz in den Orten Dschabaliya, Beit Lahiya und Beit Hanun verschärft hat, würden Oxfam und andere Hilfsorganisationen kontinuierlich daran gehindert, lebensrettende Hilfsgüter in den nördlichen Gaza-Streifen zu liefern, kritisiert die Hilfsorganisation. Man gehe davon aus, dass noch immer Tausende Menschen von der Versorgung abgeschnitten seien.
Nach Angaben von Oxfam-Mitarbeitenden ist der Zugang für humanitäre Hilfe auf einem „historischen Tiefstand“. Die meisten Grenzübergänge seien demnach kaum noch funktionstüchtig. Nur der Grenzübergang Eres im Norden des Gaza-Streifens funktioniere durchgängig.
Die Hilfsorganisation forderte erneut einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand sowie die Freilassung aller Geiseln. Die internationale Gemeinschaft müsse zudem „alle diplomatischen und wirtschaftlichen Hebel“ nutzen, um die Bevölkerung im Gaza-Streifen zu schützen, betonte Abi-Khalil. Jeder Tag, der ohne Waffenstillstand vergehe, sei ein Todesurteil für weitere Zivilistinnen und Zivilisten.