"Ich habe mir tatsächlich 20 Kilo angefressen in zweieinhalb Monaten", sagte Striesow dem Kölner Bistumssender domradio.de (Mittwoch). "Das war auch gut so, denn das macht was mit einem. Der Körper wird behäbiger, die Bewegungen werden etwas schwergängiger. Es ist eine ganz neue Figur, von innen und außen." Inzwischen habe er 17 Kilo wieder abgenommen.
Inhaltlich habe er sich der Rolle genähert, indem er Klavierunterricht genommen und sich mit der Musik auseinandergesetzt habe, sagte Striesow. "Ich höre wahnsinnig gerne die Passionen und auch das Weihnachtsoratorium. Ich kann das natürlich nicht selbst spielen. Das, was Bach da im Film spielt, das spiele ich als Schauspieler."
Johann Sebastian Bach (1685-1750) war von 1723 bis zu seinem Tod 1750 Kantor an der Leipziger Nikolaikirche. Der Film, der in der vergangenen Woche Kinopremiere in Essen feierte und am Mittwochabend (18. Dezember) in der ARD gezeigt wird, beschäftigt sich mit der Entstehungsgeschichte seines Weihnachtsoratoriums, das 1734 als sechsteiliges Chor- und Orchesterwerk entstand.
Als "großartig" bezeichnete Striesow die Zusammenarbeit mit seinem Sohn Ludwig Simon, der im Film Bachs Sohn Emanuel spielt. Sie seien sich als Kollegen "auf Augenhöhe" begegnet. "Wir haben uns im Vorfeld der Produktion aufs Land zurückgezogen, sind das Drehbuch durchgegangen, sind durch die Szenen gegangen und haben über die Unterschiede gesprochen, wie wir miteinander, wie wir mit den Charakteren umgehen und wie wir uns ihnen nähern", sagte der Schauspieler.