Pfarrer segnet auf einer Kanzel stehend
epd-bild/Jürgen Blume
In den kommenden Jahren wird eine große Zahl an "Baby-Boomern" aus dem Pfarrdienst und anderen kirchlichen Berufen in den Ruhestand gehen. (Archivbild des Spandauer Pfarrers Viktor Weber)
Nachwuchsmangel im Pfarramt
Eine Pfarrstelle für 4.000 Mitglieder
Weil es an theologischem Nachwuchs fehlt, sind Pfarrerinnen und Pfarrer der westfälischen Kirche künftig für deutlich mehr Kirchenmitglieder zuständig. Bislang ist eine Pfarrstelle für 3.000 Mitglieder vorgesehen, von 2026 bis 2030 muss eine Pfarrstelle 4.000 Gemeindemitglieder versorgen, wie die Synode der Evangelischen Kirche von Westfalen am Mittwoch in Bielefeld beschloss.

Langfristig wird eine Gemeindegröße von 5.000 Mitgliedern vorgeschlagen. Nur dann könne es eine "ausgewogene und bedarfsorientierte Pfarrstellenbesetzung" geben.

Ein Schlüssel von 3.000 Gemeindemitgliedern lasse sich nicht halten, "weil wir das Personal schlicht nicht haben", sagte der Münsteraner Superintendent Holger Erdmann vor dem westfälischen Kirchenparlament. In den kommenden Jahren werde eine große Zahl an sogenannten Baby-Boomern aus dem Pfarrdienst und anderen kirchlichen Berufen in den Ruhestand gehen, heißt es im Personalplan der Landeskirche. Eine deutlich geringere Zahl an Personen wachse in den Pfarrberuf hinein.

Prognosen zufolge könnte bis 2045 die Zahl der Gemeindemitglieder in Westfalen von derzeit 1,9 Millionen auf 1,25 Millionen im Jahr 2045 zurückgehen, heißt es in dem Personalbericht. In der gleichen Zeit könnte die Zahl der gesamten Pfarrstellen in der Landeskirche Schätzungen zufolge von derzeit 983 auf 424 sinken, darunter die Zahl der Gemeindepfarrstellen von 637 auf 273.