Frankfurt a.M., Managua (epd). Die nicaraguanischen Behörden haben einen weiteren Bischof des Landes verwiesen. Wie „Vatikan News“ am Freitag berichtete, wurde Bischof Carlos Enrique Herrera Gutiérrez ins Exil nach Guatemala verbannt. Demnach erfolgte der Schritt bereits am Mittwoch, wurde aber erst jetzt bekannt. Der 75-Jährige ist auch Vorsitzender der Nicaraguanischen Bischofskonferenz.
Der katholische Geistliche hatte dem Bericht zufolge während einer Messe die Stadtverwaltung von Jinotega öffentlich kritisiert. Hintergrund waren demnach von der Behörde organisierte Veranstaltungen, welche die Liturgie störten.
Seit massiven Protesten im Frühjahr 2018 geht die Regierung in Nicaragua brutal gegen Kritiker vor. Von der Repression sind auch kirchliche Einrichtungen und Geistliche immer wieder betroffen. Herrera ist bereits der dritte Bischof, der unter der Regierung von Staatschef Daniel Ortega ins Exil verbannt wurde. Zuvor waren die Bischöfe Rolando José Álvarez Lagos und Isidoro del Carmen Mora Ortega von den Behörden ausgewiesen worden. Weihbischof Silvio José Báez hat das Land verlassen, nachdem er Morddrohungen erhalten hatte. Rund 50 Priester mussten das Land ebenfalls verlassen.