Weimar (epd). Die Evangelische Landeskirche Anhalts unternimmt einen neuen Anlauf, um einen Nachfolger für den früheren Kirchenpräsidenten Joachim Liebig zu wählen. Wie die mitteldeutsche Kirchenzeitung „Glaube+Heimat“ aus Weimar am Dienstag online meldete, stehen drei Kandidaten zur Wahl: der Zerbster Pfarrer Albrecht Lindemann, der auch der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angehört, sowie der Pfarrer der Berliner Kirchengemeinde Nikolassee, Karsten Wolkenhauer, und der Münsteraner Theologieprofessor Frank Weyen.
Die Wahl soll voraussichtlich am 6. und 7. Dezember bei einer Sondertagung des Kirchenparlaments, der Landessynode, erfolgen. Der Wahlausschuss der Synode habe die drei Kandidaten als mögliche Nachfolger von Liebig identifiziert, der zum 1. März dieses Jahres in den Ruhestand getreten ist.
Bereits zweimal war in der Vergangenheit die Wahl eines neuen Kirchenpräsidenten gescheitert. Im September 2023 hatten bei einer Sondersynode in Dessau-Roßlau die beiden Kandidierenden Birgit Neumann-Becker und Georg Neugebauer in allen drei Wahlgängen nicht die erforderliche Mehrheit erhalten. Eine für März dieses Jahres geplante Neuwahl des leitenden Geistlichen wurde Ende Januar mangels Kandidaten erneut verschoben.
Die Evangelische Landeskirche Anhalts ist eine der 20 Gliedkirchen der EKD. Ihr Gebiet umfasst im Wesentlichen das ehemalige Land Anhalt. Sie hat ihren Sitz in Dessau-Roßlau. Mit rund 25.000 Mitgliedern ist sie die kleinste evangelische Landeskirche in Deutschland.