Arbeitsagentur: Mehr Fachkräfte wollen nach Deutschland kommen

Nürnberg (epd). Ein Jahr nach der Gesetzesreform zur Fachkräfteeinwanderung sieht die Bundesagentur für Arbeit (BA) erste Erfolge. Die Arbeitsagenturen hätten mehr Interessentinnen und Interessenten aus dem Ausland beraten und mehr Arbeitsmarktzulassungen erteilt, teilte die BA-Vorständin Vanessa Ahuja am Dienstag in Nürnberg mit. Zwar sei es für eine Bilanz zu früh, doch seien positive Impulse erkennbar, erklärte Ahuja.

Den Angaben der Bundesagentur zufolge sind die Beratungen für Zuwanderungsinteressierte 2023 gegenüber dem Vorjahr um 68.000 auf 233.000 gestiegen. Von Januar bis September dieses Jahres erteilten die Arbeitsagenturen 172.261 Zustimmungen für Aufenthaltstitel, ein Anstieg von 6.854 im Vergleich zum Vorjahr. Die Bundesagentur für Arbeit prüft vor der Arbeitsaufnahme die Bedingungen, unter denen Ausländer und Ausländerinnen in Deutschland tätig werden sollen. Das soll diese ebenso wie deutsche Beschäftigte und Unternehmen vor Lohndumping oder anderen unlauteren Praktiken schützen.

Defizite sieht die Bundesagentur für Arbeit weiterhin im Verfahren. Die Vielzahl der beteiligten Behörden, die Zuständigkeiten von Bund und Ländern sowie die mangelnde Digitalisierung machten den Zuwanderungsprozess kompliziert und vielfach zu langsam, bilanziert die Bundesagentur. Deutschland halte zwar inzwischen Schritt mit anderen Ländern, befinde sich aber nicht auf der Überholspur.

Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist seit November 2023 schrittweise in Kraft getreten. Es erleichtert die Einwanderung aus Nicht-EU-Staaten und ermöglicht etwa eine Einreise zur Jobsuche oder die Aufnahme einer Arbeit ohne einen zuvor durch Deutschland anerkannten Berufsabschluss. Ziel ist es, die Zahl aus dem Ausland kommender Arbeitskräfte deutlich auf bis zu 400.000 pro Jahr zu erhöhen.