Köln (epd). Nach einem Rückgang während der Covid-19-Pandemie haben sich Jugendliche und junge Erwachsene im vergangenen Jahr wieder häufiger betrunken. Das sogenannte Rauschtrinken bei 12- bis 25-Jährigen habe 2023 „deutlich zugenommen“ und das Niveau von vor der Pandemie erreicht, die sich ab Anfang 2020 weltweit ausgebreitet hatte, teilte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung am Montag in Köln mit.
17,1 Prozent der männlichen Jugendlichen (12 bis 17 Jahre) und 13,1 Prozent der Mädchen in dieser Altersgruppe waren zum Zeitpunkt einer entsprechenden Befragung in den 30 Tagen zuvor mindestens einmal betrunken. Unter den jungen Erwachsenen traf das auf knapp die Hälfte der männlichen Befragten (46,2 Prozent) und annähernd ein Drittel der befragten Frauen (32 Prozent) zu.
Bei den Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren trinken 6,9 Prozent der Mädchen den Zahlen der Bundeszentrale zufolge mindestens einmal die Woche Alkohol. Von den Jungen in diesem Alter sind es fast doppelt so viele, 12,4 Prozent. Bei den jungen Erwachsenen zeigt sich ein ähnliches Bild: Auch dort sind es vor allem die jungen Männer, die regelmäßig Alkohol trinken (38,8 Prozent), während von den Frauen zwischen 18 und 25 Jahren knapp jede fünfte (18,2 Prozent) mindestens einmal in der Woche Bier, Wein, Schnaps oder Ähnliches konsumiert.
Die Bundeszentrale untersucht wiederholt und repräsentativ den Konsum süchtig machender Substanzen. Für die jüngste sogenannte Drogenaffinitätsstudie wurden 7.001 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen April und Juni 2023 befragt. Ihr erstes Glas Alkohol tranken die Befragten im Schnitt mit 15,1 Jahren, „also weiterhin unter der Altersgrenze von 16 Jahren, ab der Jugendliche Bier und Wein kaufen dürfen“, hieß es.
Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), warnte, Alkohol sei „ein Zellgift. Egal, wie viel und was man trinkt, jeder Schluck ist schädlich, kann Krebs auslösen und regelmäßiger Konsum kann abhängig machen.“