Sowohl in der deutschen lutherischen Gemeinschaft als auch international bei Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes habe Denecke "das Wohl der Kirche und die Einheit" am Herzen gelegen, so Jerzy Samiec, Leitender Bischof der Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen (EAKP) in seiner Laudatio im polnischen Breslau. Auch habe er ein besonderes Verständnis für die Situation von Minderheitskirchen. "Unser gemeinsamer Weg wird nicht nach Kilometern bemessen, sondern nach Maßstäben der Verständigung, der Einheit, des Dialogs", so Samiec.
Bezogen auf die EAKP habe das Engagement Deneckes und die Unterstützung des DNK/LWB unter anderem Projekte wie den Ausbau des Lutherischen Zentrums in Warschau, die Feierlichkeiten zum 500-jährigen Reformationsjubiläum und den Aufbau des Zentrums für Diakonie und Dialog in Stolp ermöglicht. Das DNK/LWB finanziere Stipendien für polnische lutherische Studierende und unterstützte auch die Vorbereitungen für die Dreizehnte Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes, die 2023 in Krakau stattfand.
Weitere Beiträge Deneckes, um "Brücken des Dialogs über Spaltungen hinweg" zu bauen seien die Mitgründung des Rates der Christlichen Kirchen von Mailand. Durch die Gründung des LWB-Zentrums Wittenberg finden am Ausgangspunkt der Reformation Martin Luthers internationale Tagungen mit jeweils unterschiedlichen Zielgruppen statt. Denecke war auch der Ideengeber für das internationale ökumenische Reformationsprojekt "Luthergarten" in Wittenberg.
Norbert Denecke war von 2004 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2024 Geschäftsführer des DNK/LWB. Er war verantwortlich für die Zusammenarbeit des DNK/LWB mit dem Generalsekretariat des LWB in Genf, die Koordinierung der internationalen Beziehungen und insbesondere für die Pflege der Beziehungen zu den lutherischen Kirchen in Europa. Der Anna-Wasa-Preis erinnert an die polnisch-schwedische Prinzessin Anna Wasa (1568-1625). Mit dem Preis ehrt die EAKP seit 2017 jährlich herausragende Initiativen der Versöhnung zwischen Deutschen und Polen.