Das frei im südlichen Domgarten stehende Monument solle in kommenden Jahren wieder "in einen seiner Bedeutung angemessenen Zustand versetzt werden", sagte Dombaumeisterin Hedwig Drabik am Montag in Speyer. Eine erste Maßnahme sei in diesem Jahr die Restaurierung der Gitteranlage aus den 1960er Jahren. Mit dem Metallzaun auf einer kreisrunden Umrandung aus Sandsteinfundamenten wird das Bauwerk aus dem 19. Jahrhundert vor Vandalismus geschützt.
In den kommenden Jahren solle auch die steinerne Figurengruppe gereinigt werden, ergänzte Domkustos Christoph Kohl. Diese stellt die biblische Szene der Festnahme von Jesus Christus auf dem vor den Toren Jerusalems gelegenen Ölberg dar. Darauf folge sein Kreuzestod. Das ursprünglich zwischen 1505 und 1512 errichtete Kleinod gotischer Baukunst war Mittelpunkt des Kreuzgangs und wurde infolge von Kriegen zerstört. Ende des 19. Jahrhunderts schuf der Speyerer Bildhauer Gottfried Renn das heutige Figurenprogramm in einer bescheideneren Bauweise.
Der "Ölberg" am Unesco-Weltkulturerbe Speyerer Dom sei bis heute ein Besuchermagnet, machten Domkustos Kohl und Dommanagerin Friederike Walter deutlich. Die Ölberg-Szene sei ein zentrales Motiv der Bibel: Jesus Christus ringt in Todesangst mit sich, während seine Jünger schlafen. Der Jünger Judas verrät ihn und römische Soldaten nähern sich. Diese Darstellung spreche viele Menschen in seiner Bildkraft besonders an, sagte Kohl. Das Ölberg-Monument sei deshalb in früherer Zeit bei vielen Menschen beliebter gewesen als der Dom, die Grablege deutscher Kaiser, Könige und Bischöfe.
Die Restaurierung des Gitterschutzes sowie Voruntersuchungen zur Sanierung eines Freskos des Kunstmalers Johann von Schraudolph in der Vorhalle des Doms werden durch eine Spende von 100.000 Euro der Dr. Albrecht und Hedwig Würz-Stiftung ermöglicht. 87.000 Euro davon werden für die Gitteranlage aufgewendet. Die Dr. Albrecht und Hedwig Würz-Stiftung ist eine Teilstiftung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Südliche Weinstraße in Landau, die vor allem gemeinnützige, kirchliche und soziale Projekte unterstützt.