UN: Mindestens 3.661 Tote durch Bandengewalt in Haiti seit Januar

Genf (epd). In Haiti sind laut den UN seit Januar mindestens 3.661 Menschen durch die anhaltende Banden-Kriminalität getötet worden. Damit habe sich die hohe Zahl an Gewaltopfern wie im Jahr 2023 fortgesetzt, erklärte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, am Freitag in Genf.

Auch die Zahl der Opfer sexueller Gewalt sei in der ersten Jahreshälfte angestiegen. Einem Bericht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte zufolge „setzen Banden weiterhin sexuelle Gewalt ein, um zu bestrafen, Angst zu verbreiten und die Bevölkerung zu unterwerfen“. Türk forderte ein Ende der „sinnlosen Kriminalität“.

Ende Juli war in dem Karibik-Staat eine internationale Polizeimission unter der Führung Kenias gestartet. Die mit einem UN-Mandat ausgestattete Mission soll die haitianische Polizei im Kampf gegen die Banden unterstützen.

Rund 200 kriminelle Banden terrorisieren die Bevölkerung, die größtenteils in Armut lebt. Die seit Juni amtierende Übergangsregierung versucht, die jahrelange ökonomische und politische Krise Haitis in den Griff zu bekommen.