"Es ist gut, wenn wir Menschen als Menschen und Maschinen als Maschinen behandeln", sagt rheinische Präses Thorsten Latzel nach Angaben der rheinischen Kirche am Samstag in der Abtei Brauweiler in Pulheim. "Nein, unser Saugroboter zu Hause braucht keinen Namen."
Der Präses hat den Eröffnungsvortrag beim ökumenischen Zukunftstag "Was wird … Mensch?" gehalten. In Vorträgen und Diskussionen geht es um die Frage, wie es um die Zukunft des Menschlichen bestellt ist angesichts der wachsenden Bedeutung Künstlicher Intelligenz (KI) und einer zunehmend durch Algorithmen gesteuerten Welt.
"Die Faszination technologischer Utopien verdeckt oft die viel drängenderen Fragen lebensweltlicher KI-Anwendung, etwa von Transparenz, Fairness, Kontrolle von Algorithmen im Alltag", kritisiert der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland. "Ich bin zutiefst skeptisch, wenn Maschinen Bewusstsein, Gefühle, gar Seele zugeschrieben wird."
Von maschinellem Lernen zu sprechen, statt von Künstlicher Intelligenz, setze dagegen einen anderen Akzent. Die Begegnung mit lernenden Maschinen könne jedoch positiv dazu beitragen, "dass wir uns nicht einseitig über Fähigkeiten definieren, seien sie intellektueller, kreativer oder kognitiver Art, sondern über Freiheiten, wie wir sie im Lieben, Leiden, in Beziehung, im Hoffen erfahren", sagt Latzel weiter.