Die kirchlichen und gewerkschaftlichen Träger der bayerischen Sonntagsallianz fürchten laut Mitteilung des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (kda), dass die geplante Reform der Ladenöffnungszeiten zu Lasten von Verkäuferinnen und Verkäufer, der Sonn- und Feiertagsruhe, des Familienlebens und des Mittelstandes gehen wird.
In den nächsten Wochen wolle der kda zahlreiche Unterstützer für das Anliegen im evangelischen Umfeld gewinnen. Alle bayerischen Dekanate seien dafür mit Postkarten versorgt worden. Interessierte können auch über die sechs Regionalstellen Postkarten erhalten. Alle Postkarten seien bereits an Ministerpräsident Markus Söder (CSU) adressiert, sagt der kda dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Die Postkarten enthalten einen aufgedruckten Text, der unter anderem den Schutz des freien Sonntags und keine Ausnahmen bei den Öffnungszeiten für digitale Kleinstsupermärkte fordert. Die Postkarte muss noch mit dem eigenen Wohnort versehen, unterschrieben und frankiert werden.
Das neue bayerische Ladenschlussgesetz erlaubt bis zu acht verkaufsoffene Nächte an Werktagen bis höchstens 24 Uhr. Diese können - anders als bisher - ohne Anlass stattfinden, die Kommunen entscheiden darüber selbst und individuell. Zudem soll jeder Einzelhändler bis zu vier individuelle Verkaufsabende per "einfacher Anzeigepflicht" veranstalten dürfen.
Erlaubt bleiben außerdem die bis zu vier anlassbezogenen verkaufsoffenen Sonn- oder Feiertage pro Jahr. Digitale Kleinstsupermärkte mit bis zu 150 Quadratmetern Ladenfläche können sieben Tage die Woche öffnen - nach Erlaubnis durch die Kommune sogar rund um die Uhr.