Der langjährige Manager des Fußballbundesligisten Werder Bremen und SPD-Politiker habe sich unermüdlich für Gerechtigkeit und Frieden eingesetzt, "im Großen wie im Kleinen", sagte Pastorin Esther Joas in ihrer Predigt vor mehr als 1.000 Trauergästen, die aus Bremen und vielen Teilen Deutschlands gekommen waren.
Willi Lemke war am 12. August plötzlich und unerwartet im Alter von 77 Jahren gestorben. "Leidtragenden helfen, großzügig sein, das waren seine Stärken", sagte die evangelische Pastorin Joas und ergänzte, Willi Lemke sei immer guten Willens gewesen: "Sein Engagement war wie seine Schrittgeschwindigkeit: Man kam kaum hinterher."
Als politischer Freund sagte der Ex-Bundesaußenminister und ehemalige SPD-Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel, Willi Lemke sei ein nahbarer und aufrichtiger Mensch gewesen. Streitbar habe er für ein besseres Leben für alle gekämpft. Sein Ziel: "Menschen stark machen, damit sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen können."
Dabei seien für ihn Leistungsbereitschaft und Solidarität zwei Seiten einer Medaille gewesen. "In der heutigen ruppigen Gesellschaft können wir etwas mehr von diesem Willi Lemke gebrauchen." Er sei ein echter Menschenfischer gewesen, betonte Gabriel und sagte tröstend in Anlehnung an den Energieerhaltungssatz der Physik: "Keine Energie geht verloren, sie ändert nur ihre Gestalt."
Zu den prominenten Gästen der Trauerfeier gehörte auch der Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes, Rudi Völler, den Lemke einst als Spieler zu Werder Bremen gebracht hatte. Noch vor Beginn des Gottesdienstes sagte Völler zu Radio Bremen: "Mit Willi Lemke geht nicht nur eine Werder-Legende, sondern eine großartige Persönlichkeit für den gesamten deutschen Sport."
Als Manager von Werder Bremen feierte Willi Lemke Meisterschaften, Pokalsiege und sogar den Europapokal. Als SPD-Senator war er auch auf dem politischen Parkett im Land Bremen aktiv und wäre beinahe einmal Bürgermeister geworden. Von 2008 bis 2016 hat er sich als ehrenamtlicher Sonderbotschafter des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung engagiert.