An dem Umzug der queeren Community zum Christopher Street Day (CSD) nahmen nach Angaben der Veranstalter etwa 1.000 Menschen teil. Darunter waren Hunderte Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zur Unterstützung eigens aus Dresden und Leipzig angereist waren. Der CSD wurde von einem starken Polizeiaufgebot geschützt, weil zeitgleich zwei Aufzüge von Rechtsextremisten gegen die Parade stattfanden.
Auf der größeren Demonstration zählte die Polizei 680 Teilnehmer. Sie war von den "Jungen Nationaldemokraten" angemeldet worden, der Jugendorganisation der Partei "Die Heimat", früher NPD. Bei einem Aufzug der rechtsextremen "Freien Sachsen" sprach die Polizei von 40 Teilnehmern.
Laut Polizei kam es während der Versammlungen in Bautzen zu keinen größeren Ausschreitungen oder körperlichen Auseinandersetzungen. Dennoch habe es mehrere Situationen gegeben, in denen Einsatzkräfte eingreifen und Anzeigen aufnehmen mussten, bilanzierte die Polizeidirektion Görlitz den Einsatz. Insgesamt habe die Polizei 14 Strafverfahren und sieben Ordnungswidrigkeiten eingeleitet, unter anderem wegen Volksverhetzung, Verwendens verfassungswidriger Organisationen, Körperverletzung und Beleidigung. Zudem wurden demnach 16 Platzverweise ausgesprochen.
Beobachter vor Ort berichteten auf der Onlineplattform X von einer hochaggressiven Stimmung bei den rechtsextremen Gegendemonstranten. Wie auch viele der CSD-Teilnehmer waren mehrere hundert Rechtsextreme zuvor mit der Bahn angereist. Bereits am Hauptbahnhof Dresden habe es Auseinandersetzungen gegeben, so die Polizei. Den Versammlungsteilnehmern seien dann unterschiedliche Züge zugewiesen worden.