Junge Menschen stehen gedrängt mit gestreckten Armen und freuen sich auf ein Konzert.
Heinz-Peter Bader/AP/dpa
Trostpflaster für die enttäuschten Fans von Taylor Swift in Wien.
Nach Konzertabsage in Wien
Kirche spielt Taylor-Swift-Hits für enttäuschte Fans
Nach der Absage der Taylor-Swift-Konzerte in Wien hat die Lutherische Stadtkirche ein Trostpflaster für die enttäuschten Fans organisiert und die Hits der Pop-Ikone gespielt.

Mehr als 200.000 Fans wollten die Konzerte von Taylor Swift in Wien besuchen. Manche sind extra aus dem Ausland angereist. Die Trauer nach der Absage der Events ist riesig. Als kleines Trostpflaster haben sich verschiedene Einrichtungen spontan Aktionen rund um die Pop-Ikone ausgedacht.

Darunter auch die Lutherische Stadtkirche im 1. Bezirk der österreichischen Hauptstadt. Die Gemeinde von Pfarrerin Julia Schnizlein-Riedler spielte den ganzen Donnerstag über Songs der Pop-Ikone. Mit einem Plakat, das sagte "Liebe Swifties, wir fühlen mit Euch. Hier könnt Ihr Euch aussingen" lud die Gemeinde enttäuschte Swifties in die Stadtkirche zum gemeinsamen Hits-Hören ein. 

"Dass wir die Kirche für Swifties öffnen war eine spontane Aktion. Eigentlich wäre ich heute, Freitag, mit meiner Tochter beim Swift-Konzert gewesen. Als die Konzerte am Mittwoch abgesagt wurden, war die Enttäuschung natürlich mega groß", sagt Julia Schnizlein-Riedler gegenüber evangelisch.de.

Die Pfarrerin, die auch Teil des yeet-Netzwerks ist, berichtet: "Wir haben so viele Menschen gesehen, die extra für die Konzerte angereist sind und ich dachte mir, dass die doch einen Raum brauchen, an dem sie gemeinsam trauern und ihren Gefühlen Ausdruck verleihen können. Und so haben wir die Playlist angemacht, die Kirche geöffnet und ein Schild vor die Tür gestellt."

Pfarrerin Julia Schnizlein-Riedler wollte eigentlich mit ihrer Tochter eines der Taylor-Swift-Konzerte besuchen.

Die Pfarrerin schätzt, dass etwa mehrere hundert Besucher:innen gekommen sind. "Dass so viele kommen würden, konnten wir nicht ahnen. Die Swifties haben auch unseren Kerzenständer zur Trade-Stelle für Armbänder umfunktioniert, sehr sweet."

Schnizlein-Riedler betont: "Es war eine Gefahr, es waren Menschen da, die Schlimmes vorhatten und einfach Terroranschläge geplant haben und damit die nicht das letzte Wort haben, sondern dass man hier auch mal etwas Schönes schafft, das war unsere Absicht".

Die Reaktionen auf ihre Aktion seien sehr positiv ausgefallen: "Alle meinten, dass es so schön sei, dass Kirche ihnen diesen Raum öffne, sie ernst nähme. Es war sehr viel Dankbarkeit - in den sozialen Medien und in unserem Gästebuch, in dem sich zig Swifties verewigt haben."