Man habe mit 16 Millionen Euro eine der höchsten Einzelförderungen aus dem europäischen Asyl-, Migrations- und Integrationsfond (AMIF) bekommen, sagte Sabine Weingärtner, Präsidentin der Diakonie Bayern. Angesichts einer "tendenziell überlasteten Regelversorgung" hilft das RMC, die Ressourcen des Gesundheitssystems gezielter zu nutzen. "Nicht jeder Geflüchtete braucht gleich eine Traumatherapie." Auch niederschwellige Gesprächsangebote des Netzwerkes könnten in vielen Fällen schon ausreichen.
Das Netzwerkprojekt RMC soll gezielt den Therapiebedarf der Geflüchteten erfassen, die Erst- und Grundversorgung stabilisieren und die Menschen dann im Bedarfsfall an entsprechende Fachärzte oder Klinken weiterverweisen. RMC will dazu Kontakte zu spezialisierten Therapeuten, Krankenhäusern und lokalen Fachgruppen vertiefen und ausbauen.
"Refugees Mental Care" ist aus dem Projekt "Therapeutische Angebote für Flüchtlinge" (TAFF) hervorgegangen, dass die Diakonie Bayern vor fast zehn Jahren aus der Taufe gehoben hat. Mittlerweile ist TAFF bayernweit an 12 Standorten präsent. Weitere Partner bei RMC sind die beiden psychosozialen Zentren der Diakonie in Nürnberg und Neu-Ulm sowie die Stiftung "Wings of Hope", die sich insbesondere auf die psychosoziale Hilfe für Kinder und Jugendliche aus Kriegsgebieten konzentriert.
Das bayerische Innenministerium fördert das Netzwerkprojekt mit weiteren 750.000 Euro. Für ihn sei Migration und Integration "eine der größten Aufgaben unserer Zeit", sagte Herrmann. Er versprach den Geflüchteten "Humanität und Ordnung" in Bayern. Das Netzwerk helfe Geflüchteten, mit ihrer Vergangenheit fertig zu werden, um ihre Zukunft im Freistaat anzugehen.