Arbeitsmarktforscher warnt vor Kürzungen bei Jobcentern

Bremen (epd). Das Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung (BIAJ) hat vor den geplanten Kürzungen von Bundesmitteln im Haushalt des kommenden Jahres bei den mehr als 400 Jobcentern in Deutschland gewarnt. So sollen nach Schätzungen des Institutes die Mittel für die Eingliederung Langzeitarbeitsloser prozentual fast durchweg im zweistelligen Bereich gekürzt werden, wie BIAJ-Autor Paul Schröder am Dienstag mitteilte.

Auch beim Bundesanteil an den Gesamtverwaltungskosten könnte es nach Berechnungen des Institutes gravierende Einschnitte geben. Arbeitsmarktforscher Schröder verdeutlichte beispielhaft: „Für das Jobcenter Bremen hieße dies: Für Eingliederungsleistungen würden 13,4 Millionen Euro (21,5 Prozent) weniger und für den Bundesanteil an den Gesamtverwaltungskosten 13,8 Millionen Euro (16,4 Prozent) weniger Bundesmittel zugeteilt werden als für das laufende Haushaltsjahr 2024.“

Ein zweites Beispiel: Für Hannover führt Schröder in seiner Tabelle bei der Eingliederung ein Minus von 18,4 Millionen Euro (21,2 Prozent) und für den Bundesanteil an den Gesamtverwaltungskosten 20 Millionen Euro (16,3 Prozent) weniger auf. Der Haushaltsentwurf soll am 17. Juli durch das Bundeskabinett beschlossen werden.

Schröder verwies in diesem Zusammenhang auf eine Kritik, die kürzlich bereits von der Bundesagentur für Arbeit sowie vom Deutschen Landkreistag und vom Deutschen Städtetag als Träger der Jobcenter kam. Sie mahnten unter anderem, vor allem die knappen Verwaltungsmittel führten in den Jobcentern dazu, dass Mittel, die für die Eingliederung Langzeitarbeitsloser vorgesehen seien, für Personal und Mieten umgeschichtet werden müssten.