Hinrichtung in Texas: Keine Gnade für zum Glauben bekehrten Häftling

Washington, Huntsville (epd). Der US-Bundesstaat Texas hat laut Medienberichten am Mittwoch (Ortszeit) den wegen Mordes zum Tode verurteilten Ramiro Gonzales (41) hingerichtet. Rund ein Dutzend evangelikale Pastoren und Gläubige hatten vergebens um Gnade gebeten. Der zur Tatzeit 18-Jährige habe sich bekehrt und sich in der Haft grundlegend verändert, argumentierten sie. In der Todestrakt-Abteilung für gläubige Inhaftierte habe Gonzales Mithäftlinge betreut.

Die Evangelikalen hatten Anfang Juni an den texanischen Gouverneur Greg Abbott geschrieben, Gonzales sei ein „Musterbeispiel“ für jemanden, der sich verändert hat. Ein Grund für das Todesurteil sei das Gutachten eines Psychiaters beim Prozess gewesen, demzufolge Gonzales in Zukunft eine Bedrohung der Gesellschaft darstelle. Der Experte revidierte seine Ansicht inzwischen und sagte kürzlich in einem Interview mit dem Justizfachdienst „themarshallproject.org“, es wäre kein Problem, wenn die Todesstrafe zu lebenslanger Haft umgewandelt würde.

Laut Todesurteil hatte Gonzales 2001 die 18 Jahre alte Bridget Townsend entführt, vergewaltigt und erschossen. In den USA sind im laufenden Jahr bislang acht Menschen hingerichtet worden. Gonzales wurde im Gefängnis von Huntsville per Giftspritze getötet.