Am Dienstag wurde die knapp 270 Jahre alte Lutherbibel wieder an die Besitzer übergeben, teilte die Klassik Stiftung Weimar mit. Die Familienbibel aus dem Jahr 1755 war nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 als eine der wenigen Habseligkeiten aus dem zerstörten Haus der Eigentümer gerettet worden.
Bei der Flutkatastrophe hatte die Bibel nach Angaben der Klassik-Stiftung lange im Wasser gelegen. Dadurch sei sie nicht nur stark durch Schlamm verunreinigt, sondern auch durch Schimmel kontaminiert worden. Die Eigentümer hätten deshalb Ende 2021 die Herzogin Anna Amalia Bibliothek kontaktiert und um Unterstützung bei der Schadensaufnahme und Restaurierung gebeten.
Die dortigen Werkstätten verfügten nicht zuletzt durch den Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek am 2. September 2004 über eine große Expertise für schwere durch Feuer und Wasser verursachte Schäden an Büchern, hieß es.
"Kulturgut nach Katastrophen gemeinsam retten, ist die Lehre aus dem Brand der Weimarer Bibliothek 2004", betonte der Direktor der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Reinhard Laube.
Bei dem Feuer vor 20 Jahren waren in der historischen Bibliothek 50.000 Bücher verbrannt. 118.000 Bücher konnten nur noch von Feuer und Löschwasser beschädigt geborgen werden. Zehntausende dieser sogenannten Aschebücher wurden nach eigens entwickelten Verfahren restauriert.