"Durch die aktuelle Kriegslage in der Ukraine und den entsetzlichen Krieg in Gaza ist es umso wichtiger, ein Zeichen für den Frieden zu setzen", sagte Imam Bilal Ansar dem Evangelischen Pressedienst (epd). 25 Radler absolvieren die knapp 700 Kilometer lange Tour, durchschnittlich 130 Kilometer fahren sie pro Tag. Start der Tour war am 5. Juni in Groß-Gerau (Hessen), am Sonntag (9. Juni) werden die Teilnehmer ihre letzte Etappe über Hamburg nach Kiel absolvieren.
Auf dem Weg machen die Teilnehmer Halt in sechs Moscheen, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Mit der Aktion will sich die AMJ-Gemeinde "als Muslime mit allen Menschen solidarisieren, die gegen den Hass aufstehen und gemeinsam mit uns die Botschaft des Friedens verbreiten möchten", sagte Ansar.
Daneben wollen die beteiligten Imame und auch der AMJ-Bundesvorsitzende Abdullah Wagishäuser mit Missverständnissen und Vorurteilen aufräumen. In Deutschland hat die islamische Reformbewegung nach eigenen Angaben 55.000 Mitglieder. In vielen islamischen Ländern werden AMJ-Mitglieder aufgrund ihrer Glaubensüberzeugungen verfolgt und diskriminiert. "Sie werden von orthodoxen Muslimen oft als Häretiker betrachtet und in Ländern wie Pakistan sogar gesetzlich benachteiligt", sagt Ansar.
Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) wurde 1889 von Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad in Indien gegründet. Die AMJ unterscheidet sich von anderen islamischen Bewegungen durch ihre rein spirituelle Führung, die seit mehr als 100 Jahren von einem Kalifat geleitet wird, aktuell von Hadhrat Mirza Masroor Ahmad. "Wir vertreten die ursprünglichen Werte des Islam, wie Barmherzigkeit, absolute Gerechtigkeit, Gleichwertigkeit der Geschlechter, Trennung von Religion und Staat sowie die Wahrung der Menschenrechte, wie sie im Koran festgelegt sind", erklärt Ansar.