Kirsten Fehrs
epd-bild/Heike Lyding
EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs wünscht sich eine friedliche Debattenkultur bei politischen Auseinandersetzungen.
Diskussion ja, Gewalt nein
Fehrs: Politik-Debatten friedlich führen
Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, ruft auf einer Kundgebung in Hamburg zur Gewaltfreiheit in jeglicher politischen Auseinandersetzung auf

"Das bedeutet: Klarer Widerstand gegen Rechtsextremismus – aber ohne Gewalt! Echte Demokratie kann nur im gewaltfreien Miteinander gedeihen", so die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs auf einer Großdemonstration in Hamburg. Die Veranstaltung steht unter dem Motto "Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen – Wählen gehen!". 

Die Kirche habe die Aufgabe, die Menschenwürde zu verteidigen, so die amtierende EKD-Ratsvorsitzende. "Wenn wir sehen, dass unsere Mitmenschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihres Aussehens diskriminiert, verachtet, ja angegriffen werden, dann dürfen wir nicht schweigen. Als Menschen nicht und als Christenmenschen schon gar nicht." Wichtiger Teil dieses Engagements sei die Teilnahme an der Europawahl: "Es liegt in unserer Hand, welche Richtung Europa einschlägt. Lasst uns dafür sorgen, dass es eine Richtung des Fortschritts, der Solidarität und der Mitmenschlichkeit ist."

Vor der Kundgebung findet eine ökumenische Andacht unter dem Titel "Die nötigen Schritte gehen" in der Hauptkirche St. Michaelis statt, an der Bischöfin Fehrs teilnimmt. Es sprechen auch die stellvertretende Vorsitzende der Schura – Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg, Özlem Nas, sowie der Landesrabbiner Shlomo Bistritzky von der Jüdischen Gemeinde Hamburg. "Ich bin zutiefst dankbar, dass wir drei hier heute gemeinsam stehen: eine Muslima, eine Christin, ein Jude", sagt Bischöfin Fehrs. Das sei gerade in Zeiten wie diesen ein wichtiges Zeichen der Gemeinschaft und des Zusammenhalts.