Bereits Stunden vor dem Abendspiel am 23. Juni in Frankfurt soll es "1:0 für Vielfalt – Festival vieler Religionen zur Europameisterschaft 2024" heißen, wie die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) am Freitag ankündigte. Das Festival soll ab 13.30 Uhr auf der Skyline-Bühne am Eisernen Steg in der FanZone Mainufer in Frankfurt am Main stattfinden.
Das besondere "Warm up" mit Musik, Sport-Events und Talk wird von Christine Kumpert und Eugen Eckert moderiert, die auch mit Trainern und Jugendspieler:innen reden wollen. Live-Musik steuert die Band Habakuk bei, bei der Stadionpfarrer Eckert (u.a. Autor des Buches "Der Heilige Geist ist keine Schwalbe") unter anderem singt und Keyboard und Gitarre spielt.
"Bei dem Talk werden wir auch Übergriffe etwa gegen jüdische Fußballspieler" thematisieren, so Eckert am Freitag. Er verwies auf Angriffe auf Makkabi-Spieler, was zu Spielabbrüchen und -absagen geführt hätte. Man werde bei der Feier der Religionen aber auch unbeschwert praktischen Fußball präsentieren und den Blick in die Zukunft richten.
Ab 15 Uhr soll dann die "Interreligiöse Feier" mit einem ökumenischen Gottesdienst folgen - mit EKHN-Kirchenpräsident Jung, dem katholischen Generalvikar Wolfgang Pax (Bistum Limburg), Max Baum von Makkabi Deutschland, Adem Hasanovic von der Islamischen Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland und Patrick Meyer, Geschäftsführer im Deutsche Bank Park.
Um "neue Brücken zu bauen", sei gerade Frankfurt mit Menschen aus 175 (von insgesamt 195) Staaten der Erde besonders gut geeignet, betont Eckert. Deshalb sollen die Interreligiöse Feier und der ökumenische Gottesdienst in der Fanmeile der Stadt genau das beinhalten: Fairplay, Respekt, Inklusion, Menschenrechte und Toleranz.
Eckert ist von der besonderen Bedeutung der Arbeit an der Basis, vor allem im Amateursport und insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, überzeugt. Als Fair-Play-Botschafter des Hessischen Fußballverbandes engagiert sich der evangelische Geistliche ebenso wie Prominente bei Anti-Diskriminierungsprojekten. "Die Kinder und Jugendlichen sind aber gar nicht das Problem. Vielmehr sind es oft die Eltern am Spielfeldrand, die ausrasten und mit denen nicht zu spaßen ist", meint Eckert.
Neben diesem "Festival vieler Religionen" bieten Kirchengemeinden in Frankfurt und Umgebung Public Viewing oder weitere Aktionen an. Die Internetseite https://www.fussball-begeistert.de informiert und stellt Material zur Verfügung sowie die Plattform https://www.host4euro.com.