Es gehe darum, Weite hineinzudenken in Kleingeist und Herzensenge, sagt die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche). "Der Himmelfahrtstag ist für mich ein Fest, das die Gedanken und den Blick weiten will. Kurz gesagt: Den Himmel im Blick behalten und die Erde verändern. Zu oft beginnt das Denken bei Begrenzungen, was alles nicht geht. Himmelfahrt weist einen anderen Weg", so Kirsten Fehrs weiter.
"Die Bibel erzählt, dass Jesus von dieser Erde gen Himmel geht und zuvor mit weit ausgebreiteten Armen seine Jünger segnet. Weit. Und weitherzig. Und das ist alles andere als abgehoben. Denn diese Geste bedeutet: Wir sind alle gesegnete Menschen. Unterschieds- und ausnahmslos. Jeder Mensch ist geliebt, geachtet und gewürdigt", so Bischöfin Fehrs. "Und damit trägt die
Himmelfahrtsbotschaft die Kraft zum Neuanfang in sich, in dem sie uns zur
Mitmenschlichkeit bewegt."
Es gehe darum, die Hand zu reichen, wo andere abgrenzen. Schwachen und Schutzsuchenden zur Seite zu stehen. "Sie ruft uns auf, Koalitionen der Hoffnung zu schmieden gegen die Angstmacher dieser Welt", so die
amtierende EKD-Ratsvorsitzende. "In Jesu Abschied liegt ein Auftrag. Nun ist es an uns Menschen, Gottes Segen und Frieden auf Erden zu leben. Riskieren wir’s und weiten unsere Herzen – nicht nur am Himmelfahrtstag!"
Christi Himmelfahrt wird 40 Tage nach Ostern gefeiert. In der Himmelfahrt kommt zum Ausdruck, dass Jesus nicht mehr leiblich unter uns ist. Christ:innen vertrauen darauf, dass er dennoch mit seiner Kraft und Liebe gegenwärtig ist. Zahlreiche Kirchengemeinden feiern ihre Himmelfahrtsgottesdienste traditionell im Freien. Hier finden Sie weitere Informationen rund um dieses Fest.