"Mit dem Wort zum Sonntag hatten die Kirchen vor siebzig Jahren eine großartige und nachhaltige Idee: Von Anfang an war es ökumenisch verantwortet und stets orientiert an den Menschen und ihren Lebenserfahrungen", erklärt Dr. Volker Jung, Medienbischof und Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.
"Eine Stärke des ‚Wort zum Sonntag‘ liegt darin, Gespräche zu eröffnen: Es liefert keine fertigen Antworten, sondern bietet christliche Deutungshorizonte für aktuelle gesellschaftliche Fragen an. So bleibt es wohltuend zeitnah und zeitlos, sicher auch für die nächsten Jahrzehnte." "Das Wort zum Sonntag" will Gedanken aus dem Alltag aufnehmen und Möglichkeiten eröffnen, das, was die Menschen beschäftigt, aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Für Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising ist 'Das Wort zum Sonntag' nicht aus dem Fernsehen nicht wegzudenken. "In einer Zeit des rasanten Wandels der Medien findet es seit 70 Jahren ein Millionenpublikum – insbesondere durch das Engagement der Sprecherinnen und Sprecher und die engagierte Begleitung der kirchlichen Sendung durch die ARD. Das Wort zum Sonntag dient der Verkündigung des Evangeliums. Und es möchte der Gesellschaft insgesamt dienen."
Es mache deutlich, dass die Rede von Gott auch für zentrale Fragen der Gegenwart wichtige Horizonte eröffnet. Des Weiteren gebe es aus einer christlichen Perspektive Halt und Hoffnung. Vielfach ginge es im Wort zum Sonntag auch um ein wertorientiertes Sinnangebot zu den großen Fragen der Zeit. "Das ist wichtig in einer Gegenwart der Krisen und Verunsicherungen. Das Wort zum Sonntag ist und bleibt eine bedeutsame Bereicherung der deutschen Medienlandschaft", so Marx weiter.
"Das Wort zum Sonntag" ist eine Verkündigungssendung, für deren Inhalt die Kirchen verantwortlich sind. Insgesamt acht Sprecherinnen und Sprecher der katholischen und evangelischen Kirche wechseln sich dabei regelmäßig ab. Mittlerweile sind über 3.600 Worte zum Sonntag gesprochen worden. Seit dem 1. Januar 1996 gibt es zusätzlich "Das Wort zum Jahresbeginn".
Seit der ersten Ausstrahlung am 8. Mai 1954 hat sich vieles weiterentwickelt. Die kleine "produktive Unterbrechung" zum Nachdenken über Gott und die Welt hat einen Platz, an den höchst unterschiedliche Erwartungen gestellt werden. Die Sprecherinnen und Sprecher selbst reagieren auf aktuelle gesellschaftliche Ereignisse wie 1977 die Entführung der Lufthansa-Maschine Landshut, den Fall der Mauer 1989, den 11. September 2001, den Germanwings-Absturz 2015 oder die Corona-Pandemie.