Protestanten und Katholiken bleiben gerne unter sich. Wer hätte es gedacht? Laut Studie des digitalen Hochzeitsplaners "WeddyPlace" haben zwei Drittel der Brautpaare den gleichen religiösen Hintergrund. Entweder gehören sie derselben Glaubensgemeinschaft an oder sind ähnlich gläubig beziehungsweise ungläubig. 1.268 Personen wurden vom 1. März bis 3. April 2024 online für die Studie zu ihren Gedanken über Themen wie Verlobung, Feier und Flitterwochen befragt.
Die meisten Paare lassen sich demnach frei trauen. Hier ist kein Pfarrer oder Standesbeamter notwendig und es gibt keine zeremoniellen Vorgaben. Die freie Trauung kann in der Natur gefeiert werden oder in einem Schloss, es gibt keine Regeln. 35,3 Prozent wählen diese Form der Vermählung. 33,8 Prozent der befragten Paare lassen sich ausschließlich im Standesamt trauen und verzichten auf weitere Zeremonien. Die wenigsten wählen die Trauung vor Gott in einer Kirche. Es sind 30,9 Prozent. Unterm Strich heiraten demnach zwei Drittel aller Paare ohne den förmlichen Segen Gottes.
Auch auf die Frage, welche Konfession die Trauung vor Gott bevorzugt, gibt die Studie eine Antwort. Die katholischen Pfarrer haben demnach etwas mehr zu tun. Das war in den Jahre davor laut Studie anscheinend noch nicht der Fall. "Insgesamt verzeichnen katholische Zeremonien mit dem Plus von 2,6 Prozent einen signifikanten Zuwachs. Evangelische Pastoren dürfen 2024 etwa gleich viele Paare trauen wie 2023." Ökumenische, muslimische und sonstige Geistliche seien dazu im Gegensatz bei Hochzeitsfeierlichkeiten aktuell etwas weniger gefragt.
Die meisten Brautpaare lernen sich online kennen. Nahezu ein Drittel der Brautpaare begegnen sich auf Dating-Apps, Beziehungs-Portale und Social-Media-Kanälen, heißt es. Stabil stelle sich weiterhin das Kennenlernen über Freunde und Familie dar. "Bemerkenswert finden wir, dass die Kennenlerngeschichten am Arbeitsplatz wieder zunehmen", so die Autoren der Studie. Lernten sich die Ehepartner in spe 2023 nur in 11,7 Prozent der Fälle bei der Arbeit kennen, seien dies 2024 immerhin wieder 14,7 Prozent. Konstant wenig erfolgreich als Basis fürs Heiraten bleibe dagegen mit 1,5 Prozent Anteil die Romanzen aus dem Urlaub.
Diverse Paare fristen eine glückliche Randnotiz
Was die sexuelle Orientierung angeht, sind die Paare anscheinend eher traditionell. "Ja, es ist inzwischen normal, dass jeder Mensch frei nach seiner Fasson Hochzeit feiern darf. Dennoch heiraten die meisten Paare zweigeschlechtlich", heißt es dazu in der Studie. "Die heterosexuellen Eheschließungen machen bei unserer Umfrage im Jahr 2024 ganze 98,9 Prozent der Paare aus. Nur 1,1 Prozent der Turteltauben geben sich eingeschlechtlich oder divers das Ja-Wort."
Die Städter zieht es anscheinend weniger vor den Altar als Paare, die ländlich ansässig sind. "Die Freude am Heiraten auf dem Dorf ist größer als die in der Stadt, relativ im Vergleich zum Mikrozensus versteht sich", heißt es in der Erhebung. 2024 werde am meisten in kleineren und mittleren Gemeinden geheiratet. Hochzeiten in Großstädten und Metropolen dagegen verzeichnen laut Studie einen leichten Rückgang zum Vorjahr. Die Flitterwochen können dagegen nicht exotisch genug sein. Zwar nehme der Trend zur Reise nach dem Hochzeitstag leicht ab, verstetige sich aber nach wie vor auf hohem Niveau. "Die jung vermählten Paare zieht es häufig in die Gegenden, die exotisch, warm und hell sind", heißt es in der Studie. Daran hat sich also nichts geändert: Die schönste Reise des Lebens soll etwas ganz Besonderes sein.