Eine Mutter mit ihrem Kind und der Oma sitzen im Zimmer auf der Couch und packen Geschenke aus.
epd-bild/Stefan Arend
Für viele Geflüchtete vermittelt die erste eigene Wohnung oder ein eigenes Zimmer Sicherheit.
Ukraine-Projekt soll wachsen
"Helfende Wände" vermittelt Wohnraum für Geflüchtete
Ursprünglich als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine entstanden, hat die Plattform "helfendewaende.de" bis heute schon über 4.700 Geflüchtete aus der Ukraine bei der Suche nach einem vorübergehenden Zuhause in Deutschland unterstützt. Nun zielt die Initiative darauf ab, allen Geflüchteten einen sicheren Ort in Deutschland anzubieten.

Auf der digitalen Plattform können geflüchtete Menschen in verschiedenen Orten und Städten selbstständig und nach individuellem Bedarf Unterkünfte suchen und finden. Das Angebot reicht vom einzelnen Zimmer als erste schnelle Lösung bis hin zur Wohnung für eine große Familie. Gleichzeitig haben Anbieter:innen die Möglichkeit, ihren Wohnraum, sogar bis hin zu einem anmietbaren Haus – zur Verfügung zu stellen.

Die Mietpreise werden von den Vermieter:innen selbst festgelegt. Aber viele von ihnen senken ihre Preise erheblich oder bieten ihren Wohnraum sogar kostenlos an. Auch die Dauer der Angebote variiert. Das Spektrum reicht von wenigen Wochen bis hin zu einer möglicherweise dauerhaften Vermietung. Wohnraumsuchende Geflüchtete finden auf der Plattform auf einer Hilfeseite auch Antworten zu ersten Fragen in Bezug auf benötigte Unterlagen, Deutschkurse oder Sozialleistungen. 

Kofinanziert wird die Initiative "Helfende Wände" von der Europäischen Union und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Umgesetzt wird sie in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation ProjectTogether und dem Berliner Unternehmen Wunderflats. "Helfende Wände" wird zusätzlich von der humanitären Organisation IPSO begleitet. Im Rahmen der psychosozialen Beratung unterstützt IPSO Geflüchtete und Wohnraumgeber:innen in allen zwischenmenschlichen Fragen, die ein Kennenlernen und ein gutes Wohnverhältnis ausmachen.

Wohnraumsuchende Geflüchtete können auf der Plattform "helfendewaende.de" in verschiedenen Orten selbstständig und nach individuellem Bedarf Unterkünfte suchen.

Nach dem Erfolg der Vermittlungsplattform bei der Unterbringung von ukrainischen Geflüchteten hoffen die Macher:innen nun darauf, ihr Konzept für alle Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, ausweiten zu können. Unter dem Motto "Schaffen Sie Raum für Frieden" wurde dazu eine nationale Werbekampagne gestartet. Sie zielt darauf ab, die Bekanntheit der Initiative bundesweit zu steigern sowie die Zahl der Menschen, die zusätzlichen Wohnraum auf helfendewaende.de anbieten, zu erhöhen.

"Wir alle können und müssen etwas für die Menschen tun, die aus ihrer Heimat nach Deutschland fliehen. Sei es aufgrund von Krieg, wie zum Beispiel in der Ukraine, oder wegen Verfolgung und Vertreibung. Diese Hilfe muss schnell und unkompliziert sein. Genau an diesem Punkt setzen wir mit unserer Initiative an, mit der wir bis heute schon Tausenden Geflüchteten ein sicheres Zuhause in Deutschland bieten konnten", betont Jan Hase, CEO und Co-Founder von Wunderflats. "Nun möchten wir alle Menschen in Deutschland dazu aufrufen, ihren vorhandenen und verfügbaren Wohnraum Geflüchteten auf der Plattform zur Verfügung zu stellen."