"Wir haben 44 Millionen Christen in Deutschland." Gemeinsam mit der katholischen Kirche würden aber nur sechs Millionen erreicht. "Das ist unfassbar wenig", sagte Ariadne Klingbeil in Tutzing.
Eines der Hauptprobleme sei, dass die Kirche immer noch die Trennung von säkularer und kirchlicher Welt sehe, sagte Klingbeil. Man lebe aber in ein- und derselben Welt. Außerdem erinnerte sie daran, dass evangelische Medien keine Konkurrenzunternehmen seien, sondern den gemeinsamen Auftrag der Verkündigung des Evangeliums hätten. Man wolle den Menschen einen Platz in der Kirche geben, dafür müssten sie sich aber durch die Medienarbeit abgeholt fühlen.
Die evangelische Kirche müsse sich hier besser auf ein verändertes Mediennutzungsverhalten einstellen, vor allem bei der jüngeren Generation, mahnte Klingbeil. Diese nutze weniger Fernsehen und Print-Produkte, dafür aber viel mehr Social Media. Auch die Endgeräte würden sich in den kommenden Jahren verändern. "Das Smartphone wird nicht das Endgerät der Zukunft sein." Dafür sei es maximal unpraktisch - "schwer, groß und eckig", sagte Klingbeil.
Der Direktor des Evangelischen Presseverbands für Bayern (EPV), Roland Gertz, sagte bei der Podiumsdiskussion, dass die Voraussetzung für gelingende Kooperationen innerhalb der Evangelischen Publizistik gegenseitiges Vertrauen sei. Die Kommunikations- und Medienarbeit der bayerischen evangelischen Landeskirche soll aktuell durch die Gründung des "Campus Kommunikation" gestärkt werden.
Dem Campus gehören Mitarbeitende des EPV und der Landeskirche an, unter ihnen das Team der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Publizistik sowie die Rundfunkbeauftragten für den Bayerischen Rundfunk.