Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Hauptkirche St. Katharinen in Hamburg wurde die Gründung des neuen Ökumenewerks der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) gefeiert. Im Ökumenewerk wirken das Zentrum für Mission und Ökumene (ZMÖ) und die ökumenischen Dienste und Werke des Hauptbereiches Mission und Ökumene der Nordkirche nun ab sofort unter einem gemeinsamen Dach zusammen.
Das Ökumenewerk bündele langjährige Expertisen mehrerer Fachbereiche und wolle sich noch besser mit den lokalen und weltweiten Partnern für globale Gerechtigkeit verbinden, heißt es in einer Mitteilung der Nordkirche. Das neue Werk eröffne ein interdisziplinäres und internationales Fachwissen zu Themen der Gerechtigkeit, des Friedens und der Bewahrung der Schöpfung sowie viele Erfahrungen in interreligiösem Gespräch und interkultureller Reflexion.
Mit dem Blick auf zukünftige Aufgaben und deren Bewältigung durch die Hoffnung des christlichen Glaubens betont Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt: "Die Kraft des Glaubens, die zu einem neuen Miteinander führt, wir brauchen sie - dringend. Wir brauchen die Kraft, die aus der Orientierung auf Christus hin wächst und die uns spüren wie wissen lässt: Wir alle gehören zusammen. Unabhängig von unserer - vermeintlich erkennbaren - Herkunft."
Das geschehe unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, sozialem Status, Rolle oder Aufgabe in der Kirche. "In den Augen Gottes spielt das alles keine Rolle. Alle sind geliebt, alle werden gebraucht, alle haben die gleiche Würde. Alle sind verbunden durch Christus", sagt Kühnbaum-Schmidt.
Miteinander für globale Gerechtigkeit
Auch für das neue Ökumenewerk stehe genau das im Mittelpunkt in allen seinen Arbeitsbereichen, Standorten, in allen weltweiten Partnerschaften. Kühnbaum-Schmidt: "Mit unserem Ökumenewerk wollen wir leben und feiern, dass Kirche deshalb weltweit und weltbewegt ist, weil sie durch Christus weltweit bewegt wird. Hin zu einem immer weiter wachsenden und immer tiefer werdenden Miteinander."
Durch seine langjährigen Beziehungen zu gesellschaftlichen, kirchlichen und nicht-kirchlichen Partnern sowohl vor Ort als auch weltweit könne das Ökumenewerk ab sofort seine Kompetenzen umfassend zur Verfügung stellen - sowohl zu global relevanten Themen wie der weltweiten Perspektive zur Klimagerechtigkeit als auch für Bildungsangebote und konkrete Beratungen von Gemeinden zu Maßnahmen und Kooperationen vor Ort.
Über 70 Mitarbeitende
"Wir alle tragen eine globale Verantwortung für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Nur gemeinsam finden wir Lösungen für die drängenden Herausforderungen unserer Zeit. Das lernen wir täglich im Austausch mit unseren globalen und regionalen Partnern.", sagt Christian Wollmann, Direktor des Ökumenewerks. "Diese Vielfalt der Perspektiven und Erfahrungen aus unterschiedlichen Ländern und kulturellen Zusammenhängen ist ein großer Schatz, der unsere tägliche Arbeit prägt und voranbringt."
Das Ökumenewerk der Nordkirche bündelt an fünf Standorten in Hamburg und Schleswig-Holstein alle ökumenischen Werke, Dienste und Bereiche der Nordkirche unter einem gemeinsamen Dach. Auf regionaler und globaler Ebene gestalten und fördern über 70 Mitarbeitende Projekte und Kooperationen mit gesellschaftlichen und kirchlichen Partnerorganisationen und Gemeinden, initiieren Bildungsangebote und beraten zur regionalen und internationalen Zusammenarbeit.
Dazu zählen unter anderem die Büros der Flüchtlingsbeauftragten sowie der Ökumenebeauftragten mit dem Referat für interkulturelle Kirchenentwicklung sowie für Umwelt- und Klimaschutz. Das Ökumenewerk setzt sich auf der Grundlage des christlichen Glaubens ein für globale Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung im Austausch mit weltweiten und lokalen Partner:innen ein.