Diakonie-Präsident Ulrich Lilie widmete sich in seiner Predigt dem Thema Wunder aus biblischen und heutigen Zeiten. So wie die Brotvermehrung aus dem Markusevangelium die Jünger Jesu verblüfft habe, habe er Wunder in Hamburg gesehen, berichtete Lilie und nannte das Beispiel der körperlich schwerst beeinträchtigten Mia. Durch entsprechende Assistenz könne sie einen qualifizierten Job ausüben und selbstständig in ihrer eigenen Wohnung leben. "So genießt sie heute mitten im Stadtteil ein nie gekanntes Maß an Freiheit und gehört einfach dazu", erzählte Lilie. Der Gottesdienst wurde von Mitarbeitenden und Beschäftigten der Stiftung gestaltet.
Lilie sagte weiter, auch die Diakonie sei zu oft Bedenkenträger gewesen und habe nicht hingesehen. Es gehe darum, Möglichkeiten und nicht nur Einschränkungen zu sehen. Gerade in der Zeit der kürzesten Tage und der Kälte, sei es Zeit, "Hoffnungslicht, Wunderlicht in diese Welt scheinen zu lassen", sagte der Diakonie-Präsident.
Als Geburtsstunde der Diakonie gilt die Brandrede des Hamburger Theologen Johann Hinrich Wichern am 22. September 1848 auf dem Evangelischen Kirchentag in Wittenberg. Mit scharfen Worten kritisierte Wichern damals die Untätigkeit seiner Kirche angesichts der dramatischen sozialen Lage und der Verelendung großer Teile der Bevölkerung im Zuge der Industrialisierung. Der Theologe forderte seinerzeit ein Netzwerk der "rettenden Liebe" und läutete damit den Beginn der modernen Diakonie ein.
Heute beschäftigt die Diakonie bundesweit rund 627.000 hauptamtliche Mitarbeitende in rund 33.000 ambulanten und stationären Diensten wie Pflegeheimen, Krankenhäusern, Beratungsstellen und Sozialstationen. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut jährlich mehr als zehn Millionen Menschen. Etwa 700.000 freiwillig Engagierte sind bundesweit in der Diakonie aktiv.