Die Evangelische Akademie Villigst in Schwerte und Kirche von Westfalen veröffentlichten zur Absage eine Erklärung: "Mit Blick auf die augenblickliche Situation lässt sich jedoch bedauerlicherweise kein angemessenes Forum für ein offenes und kritisches Gespräch schaffen."
Die Akademie Villigst bietet mit ihren Afghanistan-Tagungen bereits seit 1984 eine Plattform für Dialog, Begegnung und Diskussion. Der Schirmherr der Tagungen, Christoph Zöpel, erklärte, nach dem Scheitern der westlichen Afghanistan-Politik seien Gespräche zwischen "Afghanen, und damit auch mit Vertretern der Taliban, in Deutschland eine der ganz wenigen deutschen Möglichkeiten, auf eine menschenwürdige Entwicklung in Afghanistan hinzuwirken".
In Abstimmung mit Bundesbehörden
Die Teilnahme von Vertretern der Taliban würde dabei nur in Abstimmung mit den zuständigen Bundesbehörden erfolgen, um Verstöße der Taliban gegen das Strafrecht in Deutschland auszuschließen.
Die Akademie wies einen möglichen Zusammenhang mit einem Redner aus den Reihen der radikalislamischen Taliban in einer Kölner Moschee zurück. "Wir distanzieren uns mit Nachdruck von der Rede des Taliban-Vertreters, Abdul Bari Omar, am 16. November 2023 in der Ditib-Moschee in Köln-Chorweiler." Die Verantwortlichen für die Villigster Tagung hätten zu keinem Zeitpunkt mit den Verantwortlichen der Kölner Veranstaltung in Kontakt gestanden und auch im Vorfeld keinerlei Kenntnis davon gehabt.